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zurück, besonders beklagte man sich über die Heerhaufen des Erzbischofs Theodorich von Köln und des Grafen von Flandern, die dem Kaiser Friedrich II. nach Italien zuzogen. In dem Appenzeller Krieg (1401–1410) eroberten die Feldkircher den Bregenzer Wald, und fielen von da aus raubend und brennend in das Allgäu (1406). In dem sogenannten Bauernkrieg war der allgäuer Haufen der gefürchtetste, welcher auch zuletzt die Waffen niederlegte und sich erst dann unterwarf, als der Truchseß Georg ihre Häuser niederbrennen ließ (1525).[1] Von ihren Verschanzungen und Oberhäuptern s. die Ortsbeschreibung von Friesenhofen und Isny. Die Drangsale des 30jährigen Kriegs suchten die Städte wie das Land gleich furchtbar heim. Am meisten litt Isny (s. unten Wangen, Isny, Kißlegg, Ratzenried). Auch der Spanische Successionskrieg lief für das Allgäu nicht ohne Plackereien ab, ganz besonders schwere und lang empfundene Wunden aber schlugen die französischen Revolutionskriege, wo Durchzüge und unerschwingliche Kontributionen den Wohlstand der Gemeinden aufs äußerste erschöpften. Über ein Gefecht, dessen Schauplatz die Gegend von Isny war, siehe unten die Geschichte von Isny. Die letzten Kriegsauftritte sah der Bezirk im Jahre 1809, wo die K. württembergischen Truppen ebenfalls in der Gegend von Isny den tyroler und vorarlberger Insurgenten ein Gefecht lieferten.

Pestjahre waren besonders: 1006, 1339, 1348 und das folgende Jahr (der schwarze Tod), 1593, 1682. Im Jahre 1754 rafften die Pocken, 1763 bösartige Ruhren sehr viele Leute weg. Als Mißjahre werden hauptsächlich genannt: 1698 und 99, 1770, 1816. Erdbeben erwähnt man von den Jahren 1601, 1670, 1679, 1681, 1755. Andere


  1. Dieß wollten zwar die damals in Kempten befindlichen Bundesräthe nicht zugeben, aber die Antwort des ritterlichen Bauernjörgs war: „Wenn die Herren ihn lehren wollten Krieg führen, so sollten sie kommen und seine Stelle übernehmen, er wolle dann nach Kempten gehen und mittlerweile auf ihre Pfulben sitzen.“ Walchner und Bodent, Biogr. des Tr. Georg. S. 157.
Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_106.jpg&oldid=- (Version vom 29.4.2018)