Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Quantität, fand aber bald, daß der Druck der darüber liegenden lockeren Gebirgsschichten, ungeachtet aller Vorsicht und der sorgfältigsten Anwendung einer sehr kostspieligen und starken Grubenzimmerung, dennoch seine Wirkung so mächtig äußerte, daß die Arbeiter jeden Augenblick der größten Gefahr ausgesetzt waren. Dazu kam noch ein sehr störender Zudrang des Wassers, und die beständige Feuchtigkeit der Gruben, welche das schnelle Faulen der Zimmerung sehr begünstigte. Überdieß fanden die geförderten Kohlen nicht den gehofften Absatz, indem die ungemeine Niedrigkeit der damaligen Holzpreise in der waldigen Gegend sie zu einem sehr entbehrlichen Gegenstande machten, der Transport in die Ferne aber ziemlich hoch zu stehen kam, indem z. B. der Centner von der Grube bis Ulm (und zwar auf der Achse bis Aitrach, von dort auf Flößen) 27 kr. an Fracht kostete. Nach bedeutenden Opfern sah sich der Unternehmer genöthigt, den Bau zu verlassen.

b. Pflanzenbau.
1) Verhältnisse des Feldbaues im Allgemeinen.

Über Größe, Vertheilung und Kulturarten der Bodenfläche geben die angefügten Tabellen besondere Nachweisungen. Die gesammte nutzbare und steuerbare Fläche mit Einschluß der Waldungen beträgt nach dem Ergebniß der Landesvermessung 97.7271/8 Morgen. Nach dem provisorischen Steuerkataster war dieselbe Fläche zu 89.679 Morgen angenommen. Das ungebaute Land verhält sich zu dem gebauten, ohne die Waldungen der vielen Weiden und Moore wegen, nur wie 1:5,7, ein Verhältniß, welches den Bezirk unter die am wenigsten kultivirten des Landes stellen würde, wenn nicht eine hauptsächlich Viehzucht treibende Gegend nach einem andern Maßstab zu beurtheilen wäre. Von der ganzen Bodenfläche kommen auf 1 Menschen 6,1 Morgen, auf 1 Stück Rindvieh 5,7 M., auf 1 Pferd 53,0 M. In den Tabellen ist zu ersehen, wie sich diese Verhältnisse auf die einzelnen Gemeinden vertheilen.


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 055. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_055.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)