Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Bemerkung machen, daß in der Tracht wie auch in anderen Beziehungen im südwestlichen Theile des Bezirks mehr Neigung zum Luxus vorherrsche, als in den übrigen Gegenden desselben. Übrigens verschwindet das Eigentümliche der oberschwäbischen Volkstracht auch hier immer mehr. Der Bauernbursche trägt häufig lange Beinkleider, einen ziemlich feinen langen Rock, und einen guten Mantel; das Landmädchen fängt an, den Schnitt ihrer Kleidung dem französischen zu nähern.

Auch in diesem Bezirk bedient sich der Bauer der Vorarlberger, Tyroler und Schweizer Kinder als Hirten- und Treibbuben und Kindsmädchen; Wangen ist eine der Marktstädte, wohin jedes Frühjahr eine Anzahl solcher jungen Alpenbewohner kommt, um sich für den Sommer an die Bauern zu verhandeln. S. über diese Art von Menschenhandel das Correspondenzblatt der Centralstelle des L. V. 1829, II, S. 293.

Majorate sind im ganzen Bezirk allgemein.


IV. Wohnorte.

1. Orte.
A. Anzahl, Gattung, Areal.

Das Oberamt enthält 870 Wohnplätze. Darunter sind 2 Städte: Wangen und Isny; 1 Dorf mit Marktgerechtigkeit: Kißlegg; 7 Pfarrdörfer: Eglofs, Eisenharz, Friesenhofen, Niederwangen, Ratzenried, Rohrdorf und Immenried; 14 Pfarrweiler: Beuren, Christatzhofen, Enkenhofen, Deuchelried, Bolsternang, Roggenzell, Schwarzenbach, Menelzhofen, Pfärrich, Amtzell, Siggen, Hinznang, Einthürnenberg und Leupolz; 1 Dorf: Neuravensburg; 346 Weiler; das übrige sind Höfe und einzelne Wohnsitze, darunter 1 Schloß (Praßberg) und 18 Mühlen. Das Areal sämmtlicher Gebäude und Hofstätten beträgt 8504/8 Morgen.


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 048. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_048.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)