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Gebiet ist nicht vorhanden, doch muß sie auf wenigstens 2200′ angenommen werden; demnach betrüge das Gefäll des Flüßchens durch den Oberamtsbezirk, d. h. seines Mittellaufs, etwas über 48′ auf die Stunde der Flußbahn, also dreimal mehr, als der Fall der Donau bei Scheer, und wenigstens eben so viel, als der Fall des Neckars zwischen Rottweil und Bühlingen. Nach einer Wahrscheinlichkeitsberechnung des Trigonometers Kohler (s. Württ. Jahrb. Jahrg. 1838, S. 154) beläuft sich das gesammte Flußgebiet beider Argen auf 131/4 Quadratmeilen, und der vereinigte Fluß trägt jährlich eine Wassermasse von 12.533 Millionen Württembergischer Eimer in den Bodensee, stände also hinsichtlich seines Wassergehalts zwischen der Fils und Schussen mitten inne.

Aus dem Bayerischen kommen zwei Hauptbäche, welche die sogenannte untere Argen bilden: 1) die Argen schlechtweg, welche eine starke Viertelstunde südlich von Eschach, und ungefähr eben so weit westlich von Buchenberg in Bayern entspringt. 2) Die eigentliche untere Argen aus den Vorarlbergischen Alpen, aus der Vereinigung des Börlas- und Stixnerbaches bei Missen im Bayerischen. Beide vereinigen sich an der Württembergischen Grenze unterhalb Nellenbruck; von diesem Punkt an bildet der Fluß auf eine Strecke von 1/8 Stunde die Landesgrenze. Die Oberamtsgrenze gegen Leutkirch macht er an drei Stellen, an zwei ganz kurzen in der Gemeinde Göttlishofen, und auf 3/4 St. in der Gemeinde Ratzenried. Gegen Tettnang scheidet er auf eine kleine Strecke bei Brententhann (Gemeinde Niederwangen), und wieder von seiner Vereinigung mit der obern Argen an 1/2 St., bis er den Oberamtsbezirk verläßt.

Das Bette besteht fast durchaus aus Sand und Gerölle; stellenweis aber ist das Bette unmittelbar aus dem Sandstein der Molasse gebildet. Bei dem verhältnißmäßig starken Gefäll und dem steinigten Boden ist der Lauf des Flüßchens lebendig und rauschend, das Wasser klar, seine Farbe bläulich. Im Frühjahr, nach schnell eingetretenem


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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 017. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_017.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)