Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

das Eschach- und Aitrachthal zur Iller abflossen, bis die Gewässer sich erniedrigt hatten, und sie nun gezwungen waren, niedrigere kleine Rinnsale aufzusuchen und gegen Westen ihre jetzigen, so engen Mittelthäler einzureissen." (Schwarz reine natürl. Geogr. von Württ. S. 187). Dieser allmäligen Andämmung hat die Gegend von Friesenhofen und Hinznang die Mächtigkeit ihres Humus zu verdanken, wodurch die Getreidefelder dieser Orte den Vorzug der Fruchtbarkeit vor allen übrigen des Oberamtsbezirks behaupten.

Nebenthäler des unteren Argenthals.
a. Auf der rechten Seite.

Von mehreren engen Waldthälern und Schluchten, Tobel genannt, ist das tief eingerissene Thal von Gottratshofen zu nennen, das sich in bedeutender Ansteigung nach Enkenhofen, und von da nach dem Haldensee und Beuren hinaufzieht. Das Mühlbachthal, welches aus dem Oberamt Leutkirch kommt, gehört nur gegen das Ende auf einer Seite dem diesseitigen Bezirk an. Das Karbachthal, gegen seine Mündung bei Pfärrich eng und tief, verflacht sich aufwärts und hat von seiner Vereinigung mit dem Argenthal bis Karsee eine Länge von 2,5 Stunden. Das Eggen- oder Haslachthal durchstreicht den Bezirk nur von Eggenreute bis unterhalb Amtzell; es ist in der obern Hälfte dieser Strecke sehr eng mit stark bewaldeten steilen Hängen.

b. Auf der linken Seite.

Die erheblichsten sind: das weite Isnyer Aachthal, das sich bei Ober-Ried, unmittelbar ehe es das Argenthal erreicht, einengt; ein ziemlich flaches Thal ohne besondern Namen, das sich an Christatzhofen vorüber nach Siggen und Alberis hinaufzieht; das Eschbachthal, ein tiefer wilder Tobel, verflacht sich aufwärts in den Siggener Waldungen; der Tobel des Waldbachs von Ratzenried; das kleine, freundliche Nieratzerthälchen.

2) Das Thal der obern Argen hat von seiner Vereinigung mit dem der untern, welcher Punkt gerade auf die Oberamtsgrenze fällt, bis zu seinem Eintritt aus Bayern bei Malaichen eine Länge von 6,7 Stunden. Es unterscheidet sich, so weit es durch das diesseitige Gebiet zieht, von dem untern Argenthal durch sanftere Krümmungen, weniger steile


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 009. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_009.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)