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wie bei 2. Es befindet sich daselbst ein gräfl. Cameral-Gut mit Schäferei und einer Försters-Wohnung. Zwei Häuser wurden 1708 auf gräfl. Waldgrund erbaut und einige Grundstücke dazu gegeben. Diese beiden neuen Lehen wurden als Kammer-Güter behandelt, welche ihre Steuern nicht zur Landschaft Aulendorf, sondern an das Rentamt zu entrichten hatten.

  • 7) Lippertsweiler, ein k. W. mit 56 k. Einw., Filial von Michelwinnenden. Den großen Zehenten, welcher früher der Land-Commende Altshausen gehörte, bezieht der Staat, den kleinen Sternberg. Die Güter sind, mit Ausnahme eines Waldes lauter Lehen. L. hat eine schöne freie Lage und ist vereinödet, doch so, daß nur 1 Hofgebäude und ein kleines Haus außerhalb Etters verlegt wurden. Daselbst befindet sich eine 1757 wieder neu aufgebaute, dem h. Blasius geweihte Capelle, in welcher jährlich zwei Messen gelesen werden. Die Capellenpflege besitzt 513 fl. Capital-Vermögen. 1380 tauscht das Kloster Schussenried ein Gut zu Lütprechtswiler gegen einen Hof zu Witschwendi von Hannsen von Obernheim ein. Auch der Hospital Waldsee besaß daselbst 3 Höfe, welche 1678 Graf Anton Euseb von Königsegg an sich kaufte. 1748 vergleichen sich Aulendorf und Schussenried über den Austausch von dem Hof zu Lippertsschweiler gegen das Atzenberger Mitjagen; siehe Atzenberg.
  • 8) Thannweiler, ein k. W. mit 134 Einw., Filial von A. an der Ach. Den großen und kleinen Zehenten beziehen die Geistlichen zu Aulendorf. Der Ort hat mehrere geschickte Weber.
  • 9) Thiergarten, ein gräfl. Jagdhaus mit 4 Einw., und einem Thiergarten von Damwild, der größtentheils mit einer Mauer umgeben und mit verschiedenen Alleen und Pflanzungen versehen ist, welche ihm ein freundliches Aussehen geben.
  • 10) Ziegelhof, eine unweit Thannhausen liegende gräfliche Ziegelbrennerei, welche in eigenem Betriebe des gräfl. Rentamts steht, mit 5 Einw. Seit 1831 ist der Gemeinde Th., auch der Waldburgische Weiler Haslach, der oben unter Reute beschrieben ist, zugetheilt.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_226.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)