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der Winterstetten, Rudolph, der Altthann und Hermann, der Otterswang erhielt, während Heinrich Schmalnegg mit Beyenburg und Ittendorf behielt. Wie der Vater und Großvater, so nannten sich auch die Söhne und Enkel Schenken, und es gab nun Schenken von Winterstetten, v. Tanne, v. Schmalnegg, v. Otterswang etc. Mit der Theilung war auch der Grund zum Verfalle des Geschlechts gelegt; schon in der Mitte des 14ten Jahrhunderts waren fast sämmtliche Güter veräußert. Die Nachkommen des Geschlechts findet man später in Würtembergischen und andern Diensten; ein Friedrich von W. trat im 17ten Jahrhundert in Braunschweigische Dienste und dort im Celle’schen lebte noch vor kurzer Zeit ein Sprößling des Geschlechts. Die Besitzung Winterstetten war schon 1331 Österreichisch, wie aus dem Kaufbriefe über Waldsee vom J. 1331 zu ersehen ist; s. Waldsee. Aber damals schon an die von Waldsee verpfändet, ging sie auch später als Pfandschaft von einer Hand in die andere. Bis 1384 hatten sie Ludwig von Hornstein und Rudolph v. Friedingen, sein Schwager, pfandweise inne; 1384 wurde sie für 400 M. S. an Heinz von Adelhartshofen verpfändet; 1400 kam sie für 4000 fl. als Pfandschaft an Berchtold v. Stein. Heinrich v. Hörnigen, Enkel des Schenken Heinrich v. Ittendorf, von Mutterseite, löste sie ihm 1405 mit Bewilligung Österreichs aus, und verkaufte sie 1438 an den damaligen Reichslandvogt in Schwaben, Georg, Truchseß von Waldburg, welcher Verkauf 1442 gegen einen Satz von 6400 fl. die österreichische Bestätigung erhielt. Das Verkaufs-Object wird hier „unsre Vestin und Herrschaft Winterstetten“ genannt, wozu jedoch Winterstettendorf schon nicht mehr gehörte, s. u. 1451 wurde sodann die Pfandschaft von Herzog Sigmund auf den Truchseßischen Mannsstamm für alle Zeiten übertragen und 1454 als Waldburg’sche Manns-Inhabung bestätigt, welche Eigenschaft sie noch hat. Schließlich ist hier noch zu bemerken, daß Conrad von (Schmalnegg-) Winterstetten, ein fehdelustiger Nachbar, 1261 von dem Bischof Eberhard von Constanz, Truchseßen von Waldburg, in


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_187.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)