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und sey deßwegen enthauptet worden, die Tochter Egids und Wittwe Hartmanns, Willeburg, habe bald darauf auch noch ihren 14jährigen Sohn durch den Biß eines wüthenden Hundes verloren, und die Unglückliche habe nun dem Kloster die Burg geschenkt. Allein diese Geschichte ist schon von dem Ritter von Lang (Bayerns alte Grafschaften, S. 346) für ein Mährlein erklärt worden und sie erweist sich vollkommen als solches durch die nachfolgenden urkundlichen Nachrichten.

1259, 20. Februar, eignet Gr. Hartmann v. Dillingen dem Kloster alle Besitzungen, die es von seinen Lehensleuten durch Kauf oder Schenkung erhalten, und am 25. Mai d. J. verzichtet Graf Ulrich von Helfenstein mit seiner Gemahlin Williburg auf ihre Rechte an die Güter, welche dem Kloster von dem Bischof Hartmann und seinem Vater geschenkt worden; später, 1270, verkauft Willeburgis, die Wittwe Wicmanns von Ayselingen, die Veste Sevelingen mit aller Zugehör und Allem, was ihr und ihrem Manne, so lang er lebte, gehörte, durch die Hand des Bischofs Hartmann an das Kloster für 300 Pfund, und der Bischof, der die Wittwe und den Verstorbenen seine Getreuen oder Vasallen – fideles, nennt, bestätigt den Verkauf. Somit war es eine Wittwe von Aislingen und nicht von Dillingen, durch welche die Burg S. an das Kloster kam.[1] Aber ausser der Willeburg, die vermuthlich aus dem Geschlechte der Ministerialen von Söflingen war, hatten auch noch andere dieses Geschlechtes Theil an der Veste. In demselben J. 1270 bestätigt der Bischof Hartmann dem Kloster die Schenkung Ebos v. Sevelingen über seinen Theil an der Veste und an andern Gütern, und ebenso den Antheil Heinrichs des Schwarzen v. Söfling. daran etc. Durch diese und andere Schenkungen und Käufe kam das Kloster schnell in den Besitz von ganz Söflingen und bald auch in den Besitz von weitern Gütern in der Umgegend. Schon frühzeitig fehlte es auch nicht an kaiserlichen

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_233.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. 1257 sind 3 Milites (Dienstmannen) de Aiselingen, Namens Wicmann, Albeco und Hermann beurkundet. v. Raiser Beiträge für Kunst und Alterthum im O.Donaukreis. Augsburg 1830. S. 43.