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Schulhaus. Die Baulast der Kirche liegt auf der Stiftungs- und aushülflich der Gemeindepflege, die des Pfarrhauses hat der Staat, Filial der Kirche ist Lindenau. Der Ort hat eine große, meist fruchtbare Markung, baut und spinnt viel Flachs, hat 2 Schildwirthschaften, 2 Bierbrauereien und 4 Frucht- und Viehhändler. Bei der Theilung des Langenauer Rieds erhielt R. 619 Morg., es betreibt darauf einen guten Torfstich. Auf einem Acker, 1/4 St. nördlich von dem Orte, wurde 1823 ein großes, weites Lager von Sandsteinen entdeckt (s. S. 20), die nun gebrochen und in der Gegend umher stark gesucht werden.

Schon 1286 schenkte Markgraf Heinrich v. Burgau die Kirchen und Güter zu R. und Lindenau dem Kloster Kaisersheim, dem sie 1312 incorporirt wurden. Das Dorf selbst gehörte ohne Zweifel zu der Herrschaft Alpeck. Es gab aber auch Edelleute, die sich von R. schrieben, daselbst auf ihrer Burg saßen, und Burg und Güter vermuthlich als Alpeckische Dienstleute zu Lehen erhalten hatten. Von der Burg findet man noch Spuren bei der Kirche, und der Platz wird noch „Burstel“ (Burgstall) genannt. Ein Hermannus junior de Rammingen ist schon 1172 als Zeuge beurkundet, 1295 sind Zeugen einer Schenkung Ulrichs von Stotzingen: Bertoldus et Eberhardus de R. (O.Stotzingen), 1302 wurde das Fräulein Elisabeth, Filia Henrici militis de Rammingen, von dem Bischöflich-Augsburgischen Marschall, Heinrich von Donnersberg als Eigenthum an die Kirche zu Augsburg verschenkt.[1] Ulrich v. Rammingen, Ritter, und sein Bruder Werner verkaufen 1334 Güter in Lorch, und Eberhard v. Rammingen 1343 einen Hof an die Stadt Ulm. Jörg von R. besaß 1381 in Weidenstetten 2 Höfe, die er von Graf Heinrich von Werdenberg gekauft. Noch 1486 war ein Johann v. Rammingen Domherr in Augsburg. Die Besitzung Rammingen war aber schon lange in fremden Händen: 1393

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_225.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Siehe von Raisers Geschichte von Elchingen in der Zeitschrift für Bayern, 1817. B. 1. S. 355 etc.