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gut; es gibt viele Reiche und Vermögliche und keine Arme. Die Gemeinde besitzt ansehnliche Waldungen. In der Nähe des Dorfs findet man schönen Marmor.

L. war in ältern Seiten im Besitze der von Westerstetten, den Kirchensatz mit Widdum und Zugehör hatten die von Scharenstetten, bis er 1351 ebenfalls an die von Westerstetten kam. Laut Urkunde von diesem Jahr erklärt Jakob von Scharenstetten für sich und seine Brüder, daß sie den Kirchensatz in Leutlinshausen vor Graf Ulrich von Helfenstein gegen die v. Westerstetten mit Urtel und Recht verloren haben und alle fernern Ansprüche aufgeben. 1411 verleiht Graf Eberhard III. von Würtemberg dem Ytel v. Westerstetten zu einem Mannlehen das halbe Dorf Leutlishausen, ohne die Kirche, so ein Lehen des Grafen. In demselben Jahr gibt Eberhard dem Friedrich v. Westerstetten einen Lehenhof zu Luidolzhausen zu eigen, worauf ihn Friedrich an einen Ulmer Bürger für 288 fl. verkaufte. 1485 eignet Graf Eberhard (d. ä.) v. W. dem Ulrich v. Westerstetten das halbe Dorf Leutlinshausen mit Zugehör, ohne die Kirche, Letzterer machte dagegen das von Ulrich von Helfenstein erkaufte halbe Dorf Hohenstatt zu Lehen. In demselben Jahre verkaufte Ulrich von Westerstetten, Vogt zu Blaubeuren, sein Stukh und Gut zu Leutlishausen, alle Ober- und Herrlichkeit daselbst, das Umgelt, die Lehenhöfe, Gülten, Zinse etc. an Ulm für 2100 fl. Schon 1442 hatte die Stadt Ulm von Bernh. v. Winterstetten mit andern Gütern den halben Theil des Kirchensatzes erkauft, die andere Hälfte soll die Stadt 1441 erworben haben. Im J. 1458 hatte sich Ulrich v. Westerstetten d. ä., Ritter zu Trackenstein und Vogt zu Blaubeuren mit seinen Armenleuten zu Leutlishausen der Dienst halb vereinigt, die sie von den Gütern schuldig. Der Ort kam mit Ulm an Würtemberg. 1801 brannten hier 7 Gebäude ab, wobei 14 Stück Rindvieh und 3 Pferde umkamen.


24. Mähringen,

ein evang. Pfarrdorf, am Hange der Alp, gegen das Schammenthal, 13/4 St. nordwestlich von Ulm, mit 222 Einw.,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_206.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)