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1287 an das Kloster Salem, Güter zu Elchingen, die sie von Kirchberg zu Lehen hatten, verkauften.

Ein Wittegow von Alpeck, der letzte seines Stammes, hinterließ eine Tochter, Namens Adelheid, welche an den Markgrafen Heinrich von Burgau verheirathet war. Durch diese Heirath kam nun Alpeck an den Markgrafen, der auch seinen Sitz in Alpeck nahm und als daselbst gesessen in einer Urkunde von 1284 vorkommt. Monum. boica VI. 342. Dahin, nach dem Schloß Alpeck, reiste 1287 der Abt Wilhelm (Gr. v. Montfort) zu seinem Oheim, dem Markgrafen, als er sich mit dem Kaiser im Lager bei Herwartstein versöhnen wollte, v. Arx Gesch. v. St. Gallen I. 415. Da der Markgraf Heinrich, der nach den Wettenhauser Annalen noch vor seinem Vater Heinrich 1289 mit Tod abgegangen war, wieder keine männliche Erben hinterließ, indem seine beiden Söhne, Heinrich und Wittegowe schon vorher, 1280, gestorben waren, so erbte seine Tochter Adelheid das Alpeckische Gut. Diese Adelheid war an den Grafen Rudolph von Werdenberg verheirathet, und es kam auf diese Weise die Herrschaft Alpeck an die Grafen von Werdenberg.

Urkundlich erscheint Graf Rudolph von Werdenberg als Besitzer von Alpeck zum Erstenmal in einem Vertrage von 1305 s. Langenau. Von dieser Zeit an aber lauft die beurkundete Geschichte dieser neuen Herren von Alpeck, die jedoch ihren alten Familien-Namen Werdenberg beibehielten, ununterbrochen fort. Ein Jahrhundert lang waren die Grafen von Werdenberg in dem ungetheilten Besitz von Alpeck; aber jetzt nahmen die Schulden überhand, und obgleich K. Karl IV., 1376, den Grafen Heinrich von allen Judenschulden frei sprach, so konnte dieß doch den Untergang des Hauses nicht verhindern. 1377 wurde Langenau, 1383 und 1385 Alpeck mit allen dazu gehörigen Besitzungen an die Stadt Ulm verkauft, s. Ulm und vorn S. 70.

Das Städtchen Alpeck wurde jetzt der Sitz eines Ulmischen Vogteiamts, in dem Schlosse wurde beständig eine

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)