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sehr großen, Markung. Bemerkenswerth ist die große Sterblichkeit in dem Orte.

Die Gemeindekörperschaft ist ohne Vermögen, der Zustand übrigens geordnet. Mit der Gemeinde sind die Weiler Osterstetten und Stuppelau verbunden, letzteres ist auch seit 1828 Filial der Kirche. Der Ort hat zwar eine Pfarrkirche, aber keinen Pfarrer, die Pfarrei ist, wie wir unten sehen werden, mit der von Göttingen vereinigt. Das Patronat ist landesfürstlich.

Unten an dem Orte, in einer engen Thalschlucht fließt der Bach Flötz, in welchen hier der Holderbrunnen läuft, vorbei. Er vertrocknet aber in dürren Sommern und der Ort litt auch häufig Mangel an Quellwasser, bis im J. 1832 bei Anlegung der neuen Straße durch Sprengung von Felsen einer reichlichen Quelle Öffnung gemacht wurde. Die Höhe von Alpeck bildet eine Wetterscheide. An dem Orte und noch innerhalb der alten Befestigung führte die steile und gefürchtete Alpecker Steige hinab. Nach mancherlei Verbesserungen wurde sie endlich als Landstraße ganz aufgegeben, und in den Jahren 1832 und 1833 eine neue, sehr gute und bequeme Straße an dem Abhang zur Seite angelegt.

Es ist sehr wahrscheinlich, daß schon die Römer auf der Stelle des Schlosses Alpeck einen festen Punkt angelegt haben. Auf den röm. Trümmern erhob sich eine deutsche Ritterburg, welche der Sitz der Dynasten von Alpeck wurde, eines alten und angesehenen Geschlechts, das nach allen Merkmalen ein Zweig des alten Pfalzgr. Tübingischen oder Ruckischen Stammes war, und in der nächsten Stammsverwandtschaft mit den Grafen von Helfenstein und andern angesehenen Häusern stand.[1]

Bemerkenswerth und nicht unwichtig für die ältere topogr. Geschichte ist, daß Helfenstein auch in dem Bezirk Alpeck den Wildbann hatte. Man wird dadurch zu der Vermuthung berechtigt, daß die Herrschaft Alpeck nur ein abgerissener Theil

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_150.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Vergl. v. Raisers Geschichte von Elchingen in der Zeitschrift für Bayern Jahrg. 1817, sodann dessen Guntia S. 34 etc. und Ruck in der Beschr. des O.Amts Blaubeuren S. 128.