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Fonds des Sammlungsstifts und der übrigen Stiftungen geschossen werden sollte. Die Hospital-Verwaltung übernahm die Lieferung des Ganzen und erwarb damit das Vermögen des Sammlungsstifts. Im J. 1811 wurde zwar von Würtemberg dieses Vermögen incamerirt, im J. 1821 aber der Stadt zurückgegeben. S. Würt. Jahrbücher 1833. S. 394 u. ff.

Noch haben wir einer halbgeistlichen Anstalt zu erwähnen, es ist diese:

Das Deutsche Haus. Ulm war der Sitz einer Deutsch-Ordens-Commende. Die Zeit ihrer Stiftung war selbst dem Orden nicht mehr genau bekannt. Doch geht aus dessen Aufzeichnungen und den in dem Mergentheimer Archiv aufbewahrten Dokumenten noch so viel hervor, daß die Markgrafen Friedrich und Hermann von Baden, der Mgr. Heinrich von Burgau und ein Ritter von Söflingen seine ersten Stifter waren. Nach einer Urkunde des Mgr. Hermann von Baden stiftete dessen Bruder Friedrich auf einem Kreuzzuge dem Deutschen Haus in Jerusalem sein und seines Bruders Eigenthum in Ulm, es bestand dies hauptsächlich in dem sog. Södelhof (Söldhof). Hermann bestätigte nach des Bruders Tod dessen Stiftung. Die Urkunde ist ohne Datum; aber Friedrich hat den Kreuzzug 1217 von Ulm aus angetreten und ist bald darauf in Palästina gestorben. Auf seine Stiftung scheint die des Ritters Meginlochus oder Menlochus, wie er auch genannt ward, gefolgt zu seyn. Sie bestand in einem Hause und einer Kapelle zu Ulm. Der Mgr. Heinrich v. Burgau schenkte laut Urkunde v. J. 1226 „dem Gotteshaus der Deutschen Herren zu Ulm“ Äcker und in demselben Jahre die Mühle am untern Wasser daselbst, welche die von Winterstetten an ihn überlassen hatten. Die Besitzungen der Commende mehrten sich allmählig, sie bestanden zuletzt in dem Dorfe Bollingen, OA. Blaubeuren, sodann in Antheil an den Dörfern und Weilern Böttingen (OA. Blaub.) und Setzingen; ferner Themmenhausen, Bermaringen, Wippingen, Weidach, Dornstatt, Eggingen, U.Herrlingen – O.Amt Blaubeuren; Einsingen, Rammingen, Jungingen,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)