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den Handel und die Milchgewinnung zur Nahrung, weßwegen auch der Rindviehstand hauptsächlich in Kühen besteht.

Schafzucht. Die Zahl der Schafe beträgt 12.158 Stück, worunter 8111 deutsche, 3287 Bastarde und 760 Spanische. Letztere sind hauptsächlich in Niederstotzingen und Ballendorf. Die meisten Bastarde hat Asselfingen s. die Viehtabelle. In Weidenstetten und Reuti werden Schafkäse verfertigt. Es wird ein bedeutender Handel mit Schafen über Ehingen nach der Baar und in die Schweiz getrieben.

Die Schweinszucht ist nicht unbedeutend. Man zählt 2786 Stück, worunter 226 Zuchtschweine. Die meisten Zuchtschweine haben Ulm und Langenau. Die lange, einheimische Donaurace ist am häufigsten, auch trifft man noch viele bayrische Schweine an. In mehreren Orten, wie Ulm, Jungingen, Öllingen, Rammingen, Setzingen, Asselfingen, Langenau, Grimmelfingen, Einsingen etc. werden viele Schweine zum Verkaufe gewonnen. Die Mehrzahl der Milchschweine wird auf’s Land, in die Schweiz und nach Memmingen verkauft. Die Zahl der bayerischen Milchschweine, welche hereinkommt, gleicht sich durch die dahin ausgeführten nahezu aus. Im Sommer werden die Schweine mit Ziegen und Gänsen auf das Brachfeld ausgetrieben.

Ziegen werden wenige gehalten. Von 170 Stück des ganzen Bezirkes kommen 48 auf Ulm, 42 auf Langenau, 40 auf Söflingen. In Kaltenburg waren einige tibetanische Ziegen; Bastarde derselben trifft man in Langenau an.

Bienenstöcke hatte der Bezirk im Januar 1834, also zur Zeit der Überwinterung, 1231 wovon Langenau 93, Jungingen 90, Söflingen 73, Ulm 70 etc. Im Jahre 1825 gründeten Liebhaber der Bienenzucht aus der Umgegend von Altheim einen Bienenverein, welcher in dem nahe gelegenen Walde Längenwinkel ein Bienenhaus erbaute und mit abwechselndem Glück die Bienenzucht im Großen trieb, seit 1830 aber wieder aufgelöst ist, weil man sich in seinen Erwartungen getäuscht fand. Gewöhnlich werden die Bienen in Körben, selten in Magazinskästen gehalten.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)