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Unter den Dörfern sind 28 Pfarrdörfer, unter den Weilern 4 Pfarrweiler. Von den Pfarrdörfern haben 3 Marktgerechtigkeit. Von den einzelnen Wohnsitzen gehören zur Stadt Ulm allein 43. Der Flächenraum sämmtlicher Gebäude und Hofstätten beträgt 5672/8 Morgen.

B. Lage, Größe und Beschaffenheit.

Zwei Drittheile sämmtlicher Orte des Oberamts liegen auf der Höhe der Alp, nur ein Drittel in den Thälern. Neun von den Dörfern haben eine Bevölkerung von mehr als 500 Einw. und 3 davon über 1000 Einw. Die größten Dörfer sind: Langenau mit 3243 Einw., Söflingen mit 1553 Einw., Niederstotzingen mit 1344 E., Altheim mit 974 E.

2. Gebäude.
A. Anzahl und Gattung.

Das Oberamt zählt 7609 Gebäude und zwar:

Haupt- und Wohngebäude 4771
Nebengebäude 2617
zu öffentlichen Zwecken 221
7609

Unter den Hauptgebäuden sind 6 Schlösser, unter den öffentlichen Gebäuden 46 Kirchen, 3 Kapellen, 3 Rathhäuser, 8 Rath- und Schulhäuser, 35 Schulhäuser, 5 Kasernen (in Ulm), 12 Armen- und Krankenhäuser.

B. Bauart und Material.

Die Bauart ist dieselbe, wie man sie in Alt-Würtemberg findet. Die Häuser sind in der Regel von Holz mit Fachwerk und Giebeldächern gebaut. Die Dächer sind in den Dörfern noch häufig, selbst in den Thälern und an der Donau, mit Stroh bedeckt.

In Ulm wird viel mit Backsteinen gebaut, an guten Werksteinen ist Mangel; man ließ die an der Donaubrücke zum Theil bis aus der Gegend von Stuttgart kommen.

Die Häuser der Dörfer stehen meist, wenn gleich unregelmäßig, nahe beisammen; schöne Dörfer sind übrigens selten, auch die Oberamtsstadt zeichnet sich nicht als eine schöne Stadt aus.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_035.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)