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Urspring bis zu 550 P. F. und darüber an. Wie überall so ist er auch hier voll Höhlen und nach allen Richtungen zerklüftet, hat selten deutliche Schichtungen, sondern meistens eine massige Absonderung, und bildet schroffe, manchmal überhängende Felswände. Seine Farbe ist weißgrau, zuweilen roth, gelb, schwarz gefleckt oder gestreift. Von den Unterabtheilungen, welche die Geologen neuerlich in der Jurakalk-Formation gemacht haben, wurde der sogen. Portlandkalk bei Einsingen gefunden.

Die Molasse ist auf dem Jurakalk an der südlichen Abdachung der Alp hin aufgelagert, und geht 2–300′ über dem Donauspiegel und circa 1617–1650 P. F. über dem Meere zu Tag aus, was dem Niveau des Meeres zu entsprechen scheint, das zur Zeit der tertiären Formationsbildung Oberschwaben bedeckt haben muß. Sie erscheint gewöhnlich als grauer, feinkörniger Sandstein, bald geschichtet, wie bei Grimmelfingen, Alpeck, Langenau, Rammingen, wo sie als Baustein benutzt wird, bald als eine feinkörnige Breccie mit Süßwasserschnecken, wie an der westlichen Grenze des Oberamts zwischen Harthausen und Markbronn. Bei Niederstotzingen, Rammingen, Alpeck bildet die Molasse einen gelblich-grauen Sandstein mit großen Ostraciten, die den der Molasse der Schweiz eigenthümlichen entsprechen. Die Schichten wechseln nach Härte und Farbe. Die oberen Schichten werden dem Süßwasserkalk oder Mergel ähnlich.

Der Süßwasserkalk, eine an dem ganzen südlichen Abhange der Alp verbreitete Gebirgsbildung hat in den höheren Gegenden des Oberamts Jurakalk, in den tieferen Molasse zur Unterlage; Gerölle, Sand, Lehm und Torf bedecken ihn. Man findet ihn noch auf dem Michelsberg und Kuhberg in einer Höhe von 1825 P. F.; in größerer Höhe findet er sich nur noch in Mulden. So lange die Erhebung des Jurakalks, seiner Unterlage, noch nicht bekannt ist, kann die Mächtigkeit des Süßwasserkalks nicht genau bestimmt werden, doch darf man sie zu 100–200′ annehmen. Der Süßwasserkalk bildet die äußersten südlichen Berge der Ulmer Alp und die anstoßenden Bergebenen. Nicht nur der Michelsberg, sondern auch der

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_020.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)