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in die Donau. Auf ihrem Laufe dahin erhält sie durch den Löffelbrunnen und den Weiherbrunnen in Langenau und durch mehrere andere Quellen beträchtlichen Zufluß.

Innerhalb Langenau treibt sie 5 Mühlen, sodann die beiden Riedmühlen. Die Nau ist sehr reich an Goldforellen, Groppen und Grundeln; erstere sind oft 4-6 lb schwer und als sehr schmackhaft berühmt. Bei ihrem Ursprung heißt die Nau auch Ach, nach ihrer Vereinigung in Langenau mit der Flötz und den in Langenau entspringenden Quellen führt sie den Namen Nau, nach ihrer Vereinigung mit der Schamen aber bei den Riedmühlen wird sie in alten Karten abermals Ach genannt. Doch ist jetzt der Name Nau der gewöhnliche für den ganzen Lauf des Flüßchens. In die Nau gehen

Die Flötz. Sie entspringt in dem Hervelsinger Thale, im Wirthshause des wasserreichen Ortes Hervelsingen, vereinigt sich am Bernstatter Weg mit dem nördlich herkommenden Bache Holderbrunnen, geht an Alpeck vorbei, wo sie eine oberschlächtige Mühle treibt, und fließt bei Langenau (Mitteldorf) nach einem Lauf von 2 St. in die Nau. Sie läuft öfters sehr stark an, vertrocknet aber auch häufig ganz. Links fließen einige ganz unbedeutende, namenlose Bächlein von Stuppelau, St. Jakob und aus dem Wettinger Thälchen in die Nau ein.

Der schwarze Graben, ein kleines Wässerlein, das aus dem Grimmensee entspringt und die Seemühle treibt. Der Zankgraben, der Kimiggraben sind kleine Riedwasser. Etwas bedeutender wird der Ronstgraben in dem Asselfinger Ried nach seinem Übergang in das Oberamt Heidenheim, und nachdem er sich auf der Grenze mit dem Nieder-Stotzinger Schwetzgraben vereinigt hat.

Die Lone, gemeiniglich Loutel genannt, was eigentlich der Name des Thals ist (Lonethal, Louthal, Lontel). Sie entspringt in dem Kessel zu Urspring, s. o. S. 9, und fließt von da in dem Lonthal hin, bis sie 1 Stunde von der Oberamtsgrenze unterhalb Hermaringen nach einem Laufe von 10 Stunden in die Brenz fällt, nachdem sie sich vorher noch unterhalb Kaltenburg mit der Hürben vereinigt hat, s. Lonthal. Sie ist ein sehr schwaches Flüßchen, das nur zu Zeiten das ganze Thal ununterbrochen bewässert. In der Regel verliert es sich unterhalb Breitingen in dem lockern und sandigen Boden, und kommt erst nach 5 Stunden bei Lonthal wieder zum Vorschein, wo mehrere Quellen sich finden. Nicht selten aber schwillt die Lone stark an, wird wild und reißend, und überschwemmt das ganze Thal.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_014.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)