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Die Donau ist sehr reich an Fischen, und zeichnet sich besonders durch das Vorkommen des Salmo Hucho (Rothfisches) und vortrefflicher Karpfen aus; der erstere Fisch gehört jedoch hauptsächlich der Iller an, S. u. Thierreich.

Außer Ulm liegt kein Oberamtsort unmittelbar an der Donau. Brücken führen über dieselbe nur eine in Ulm. Über die Schifffahrt auf der Donau s. u.

Nebenflüsse der Donau.

Die Blau. Eine Beschreibung derselben ist im Wesentlichen schon bei Blaubeuren gegeben. Sie verläßt dieses Oberamt bei Klingenstein, und tritt bei Ehrenstein in den Bezirk Ulm ein, bewässert Söflingen und geht bei Ulm in die Donau. Bei Ehrenstein trennt sie sich in zwei Arme, die unterhalb Söflingen wieder zusammen kommen. Abermals durch Kunst getrennt läuft sie in zwei Canälen durch die Stadtmauern in die Stadt Ulm ein, und ergießt sich nach mehrmaliger Vereinigung und Trennung in 2 Armen auf der südlichen Seite der Stadt in die Donau. Ein weiterer Arm oder Canal führt durch den Stadtgraben um die Stadt nördlich herum, geht durch die untere Bleiche und fällt unterhalb der Friedrichsau in die Donau. Die Blau treibt in Ehrenstein 1 Mahlmühle, in Söflingen 2 und einen Drahtzug, sodann sämmtliche Mühlen und Werke von Ulm, nämlich 10 Mahlmühlen und 13 andere Mühlen und Werke. Sie bewässert überdies die Ulmer Bleichen, und ist überhaupt ein in jeder Beziehung äußerst nützlicher Fluß. Über die Blau führt eine große Zahl von Brücken in und außerhalb Ulm s. u.

Die Schamen entspringt südlich von Göttingen aus 2 kleinen Weihern, fließt in südöstlicher Richtung durch einen angenehmen, sich gegen die Ebene verflächenden Wiesengrund dem Langenauer Riede zu, und oberhalb der Sixenmühle nach einem Lauf von 13/4 St. in die Nau. Sie treibt bei Göttingen eine oberschlächtige Mühle. Nördlich von Göttingen kommt aus einem Weiher von geringem Umfang ein kleines Bächlein, das sich mit ihr eine starke Viertelstunde unterhalb Göttingen vereinigt.

Die Nau, ein mittelmäßiger Bach mit flachen Ufern. Sie entspringt einige 100 Schritte nordwestlich von Langenau in einem kleinen Thälchen aus einem starken Kessel, fließt mit vielen Krümmungen, gegen Südost durch Langenau und die Langenauer Riedebene, und unterhalb Riedheim, im K. Bayern,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)