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Jahr 1725 wurde die Quelle ganz neu mit Quadersteinen eingefaßt, und in neuerer Zeit wurde die damit verbundene Bade-Anstalt ganz gut eingerichtet; seit 1822 ist auch ein schöner großer Garten damit verbunden.

Hungerbrunnen sind mehrere im Oberamtsbezirk, der bekannteste ist der Hungerbrunnen zwischen Altheim und Heldenfingen, der aber schon in das Oberamt Heidenheim fällt. Er bricht nur bei anhaltendem Regenwetter, oder nach nassen milden Wintern hervor, und fällt zwischen Setzingen und Hausen in die Lone. Sein Erscheinen gilt als ein günstiges Zeichen für die Fruchtbarkeit des Jahres.

Auf den Wiesen des Lonthals von Urspring bis Breitingen herunter, insbesondere bei Westerstetten, entstehen nach nassen, milden Wintern periodische Quellen, hier „Springwasser“ genannt, die auf der Thalfläche hervorsprudeln, und dieselbe an einigen Stellen 1–2′ tief unter Wasser setzen. Mit dem Erscheinen solcher Springwasser steigt auch der Wasserstand in den Schöpfbrunnen.

B. Flüsse und Bäche.

Die Donau. Sie tritt bei Göcklingen aus dem Oberamte Wiblingen in den diesseitigen Bezirk über, und fließt innerhalb desselben noch 1 starke Stunde oder nach der Thalbahn 5/4 Stunden bis zur Illermündung. Von da bildet sie die Grenze zwischen Würtemberg und Bayern bis zu der Ecke bei Thalfingen, in einer Länge von 2 Stunden und einschließlich der Krümmungen von 21/2 Stunden. An der erwähnten Ecke wendet sie sich östlich, und verläßt hier das Königreich ganz. Nach der Aufnahme der Iller ist sie schiffbar und hat eine starke Strömung, woher es kommt, daß sie auch selten zugefriert.

Ihre Höhe über der Meeresfläche beträgt bei der Illermündung 1469 P F., bei Ulm unter der Donaubrücke 1456′. Vgl. die Beschr. von Riedlingen S. 36, und Würt. Jahrb. 1832 S. 376.