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um 3170 Pfund Heller. Als Zugehörungen der Burg sind im Kaufbriefe aufgeführt: das Vogtrecht zu Haslach, die Höfe Halbrechts, Rembrechts, Giselharz, zu Haslach zum Schowiß (Schauwies), das Vogtrecht zu Brünisweiler über mehrere Güter, 1 Gut zu Wiggenweiler, 2 Güter zu Hiltensweiler, 2 Höfe zu Jussenweiler, 1 Hof zu Primisweiler, 1 Hof zu Reuti, 1 Hof zu Löwenhorn, des Zellershof auf dem Berg, 6 Höfe und Güter zu Niederwangen, der Niederhof zu Berg, der Hof zu Neuratz, der Hof zum Wambrechts; die zu Schomburg gehörigen Vischenzen, dazu alle Leute etc. – 1515 verkauft Ulrich Siber zu Schomburg, Bürger zu Lindau, die Herrschaft Sch. an Anton Röm, Bürger zu Augsburg, seinen Vetter um 6000 fl., der sie 1549 an Friedrich Hundpiß von Waldrams zu Pfaffenweiler um 12.000 fl. verkauft. Von den v. Hundpiß kam die Herrschaft 1638 an die Brüder Sigmund Friedrich und Christoph Wilhelm v. Freyberg, welche sie aber nach einigen Jahren an die Gläubiger der Hundpiß überließen, die sie 1659 an den Grafen Hugo v. Montfort gegen Übernahme der Schulden übergaben. So kam Sch. wieder an die Montforte und theilte von da an die Schicksale der Herrschaft Tettnang.

  • 2) Batten, H. mit 15 k. Einw., Filial von Haslach, an der Haslach, ein allodificirtes Lehengut.
  • 3) Bauren, H. mit 8 k. Einw., Filial von Haslach, ein allodificirtes Lehengut.
  • 4) Halbrechts, W. mit 8 k. Einw., Fil. von Haslach, auf einer Anhöhe liegend, mit vortrefflicher Aussicht. Ein Gut daselbst ist ein allodificirtes Lehengut, das zweite ein Erblehen der Krone.
  • 5) Haslach, kath. Pfarrweiler mit 117 Einw., an der Haslach, in ebener, angenehmer und gesunder Lage, 510 W. F. über dem Bodensee. Die Pfarrkirche zum heiligen Stephan und das Pfarrhaus werden von der Kirchenpflege erhalten, im Fall der Unzulänglichkeit mit Beistand der Großzehntherren. Das Pfarrhaus wurde 1802 von beiden Theilen neu gebaut. Das Schulhaus wurde 1819 erbaut. An der Kirche ist neben dem Pfarrer auch ein Kaplan angestellt, die Stelle ist aber dermalen unbesetzt. Der Ort hat eine Schild- und Schenkwirthschaft. Die Pfarrei Haslach ist alt, denn die Kaplanei war schon im J. 1325 neben ihr vorhanden. Das Patronatrecht war ehemals St. Gallisch. Der Ort selber kommt schon im Jahr 882 aus Gelegenheit einer Schenkung vor, welche ein gewisser Cunzo mit Gütern zu Tettnang und Haslach (Hasalacha), im Argengau, an das Kloster St. Gallen machte, s. S. 85. Im Jahr 1588 verlieh der Abt von St. Gallen das Patronatsrecht dem Friedrich Humpiß von Waldrams in Schomburg, als Mannslehen. Nachdem die Familie der Humpiß-Schomburg

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_232.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)