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um 1000 fl. an das Kloster Weißenau. Später kaufte Weißenau noch weitere Güter, zum Theil von dem Stift St. Johann selbst, und wurde so allmählig Herr von U.-Th. Im Jahr 1510 wurde ein in des Gotteshauses Niedergerichten zu U.-Th. begangener Wald-Frevel nun vom Landgericht zu Püren (Beuren, Bezirks Heiligenberg) gerichtet. Darüber entstanden lange Streitigkeiten, bis endlich 1543 durch einen Vertrag zwischen dem Kloster und Heiligenberg die Gerichtsbarkeit-Verhältnisse festgestellt wurden. Im Übrigen theilte U.-Th. sein Schicksal mit Weißenau. Über die Einäscherung des Orts 1452 s. Ober-Theuringen.

  • 18) Vittenhaag, W., bestehend aus 2 Häusern, m. 9 Einw., gehörte den Klosterfrauen zu St. Michael in Ravensburg, früher den Ebingern von Steußlingen.
  • 19) Wammeratswatt, H. m. 7 Einw., ein altes Stiftungsgut des Klosters Weißenau, dessen schon in dem Privilegium Kaiser Friedrichs I. von 1164 ausdrücklich gedacht ist. Theil daran scheint die Familie der Stifter von Weißenau noch behalten zu haben; denn 1272 schenkte Heinrich, Schenk von Vigenburg, nachdem er dem Kl. Weißenau mit seinen Dienstleuten vielen Schaden zugefügt, demselben als Entschädigung sein Gut in Wambrazwatt.
  • 20) Weiler, bei Neuhaus, H. mit 3 Einw., theilt alle Verhältnisse mit Parzelle 5.
  • 21) Ziegelmühle, M. mit 15 Einw., eine vormals Kloster Weißenauische von der Roth-Ach getriebene Erblehenmühle mit 4 Gängen. Das Kloster kaufte sie 1274 vom Kloster Salem um 11 Pfund Denare.



19. Gemeinde Schomburg,
bestehend aus 15 Parzellen mit 851 Einwohnern.

Der vormals Östreichische und früher Montfortische Gemeindebezirk Schomburg liegt an der östlichen Grenze gegen das Oberamt Wangen; mitten durch geht die untere Argen und die Landstraße von Tettnang nach Wangen; seine Lage ist hoch und bergig, Luft und Klima sind gesund, aber etwas rauh; er hat viele Waldungen, der Obstbau ist unbedeutend, der Feldbau dagegen gut. In dem Bezirk sind mehrere Weiher, die meisten um Primisweiler. Als Nebengewerbe wird die Spinnerei fleißig betrieben. Die Gemeinde gehört zum C. A. Tettnang, in kirchlicher Beziehung ist sie unter die Pfarreien Haslach und Primisweiler


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_230.jpg&oldid=- (Version vom 28.5.2019)