Seite:Oberamt Tettnang 228.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1805 unter Würtembergische Hoheit, die übrigens schon durch den Besitz der Landvogtei begründet war.

  • 5) Bitzenhofen, W. mit 265 k. Einw. am Fuße des Gehrenberges, an dem sich die Güter des Weilers hinaufziehen. Der Ort wird vom Rohmbach bewässert, er hat eine Schildwirthschaft. B. gehörte früher mit Niedergerichtsbarkeit und Steuerrecht zur Reichsstadt Ravensburg, die hohe Gerichtsbarkeit hatte Heiligenberg. Die Lehensherrschaft war vielfach vertheilt: 11 Höfe waren Lehen von Ravensburg und 1 H. von Heiligkreuz daselbst, 4 von der Heiligenpflege Theuringen, die noch jetzt Gefälle hat, 1 von der St. Johannispflege in Constanz, 1 von dem Kl. Kreuzlingen, 1 von dem Stift Markdorf, 1 von dem Kl. Weingarten. Es gab auch ein adeliges Geschlecht, das sich von Bitzenhofen schrieb: Albert, Walter und Heinrich von B. erscheinen von 1175 bis 1200 unter den Wohlthätern des Klosters Weißenau; Werner v. B. steht als Zeuge in einer Urkunde über Manzell. Sehr wahrscheinlich waren diese Bitzenhofen eine Linie der von Theuring. Von ihnen kam B. an die v. Schmalneck, von diesen an die Grafen v. Werdenberg zu Heiligenberg und von letztern endlich an die Reichsstadt Ravensburg, deren Schicksale es sofort theilte (s. oben). Über die zweimalige Einäscherung des Orts, s. O.-Theuringen.
  • 6) Blankenried, W. mit 24 k. Einw. Der Weiler ist erst seit 30 Jahren, durch die Vereinödung der Güter von Ober-Theuringen, entstanden.
  • 7) Erbenweiler, W. mit 34 k. Einw., umschlossen von der Gemeinde Thaldorf. Die Höfe, die jetzt grundeigen sind, gehörten früher der Kraftischen Familie zu Memmingen; auch hatte das Kloster Weißenau schon bei seiner Stiftung von Luitgard, der Schwester des Stifters Gebizo im Jahr 1145 einen Hof in Erbenweiler erhalten.
  • 8) Hefigkofen, W. mit 162 k. Einw., an der Straße von Ravensburg nach Meersburg und an der Kornstraße, mit 1 Schildwirthschaft. Der Ort hat eine unebene und nicht gar freundliche Lage, auch ist die Beschaffenheit der Häuser nicht die beste. Unter der Landeshoheit und Gerichtsbarkeit der Landvogtei war die Lehensherrschaft ehemals vielfach vertheilt; gegenwärtig hat neben dem Staat nur noch der Spital Ravensburg Theil daran. Früher besaß hauptsächlich auch das Kloster Weißenau von den Zeiten seiner Stiftung her Höfe daselbst, die es aber wieder verlor. Drei Brüder: Walther, Ulrich und Burkhard (von Hefigkofen?), welche dem Kloster zwischen 1175 und 1180 einen Hof stiften, werden Ministerialen des Pfalzgrafen (Rudolfs) von Tübingen genannt. 2 Höfe gehörten dem Kloster Weingarten, 1283 von Werner von

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_228.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)