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einer Pfarrei zu O. verwendet. Der Sprengel besteht aus 4 Parzellen der Gemeinde. O. gehört zu den ältesten Orten des Oberamtsbezirks; im Jahr 769 schenkt ein gewisser Schalkmann seine Güter Operindorf dem Kl. St. Gallen. Patacho und Sigbert vertauschen 10 Tagwerke daselbst gegen andere bei Bechlingen im Jahr 839; am 12. Mai 970 schenkte der Mönch Gebhard, nachheriger Bischof von Constanz, aus dem Geschlechte der Grafen v. Buchhorn u. Bregenz, dem Stift daselbst sein von seinen Eltern ererbtes Eigenthum zu Oberdorf (Hobendorf etc.). Neug. C. D. Nr. 760.

  • 2) Breitenrein, W. mit 29 k. Einw., Fil. von Mariabrunn.
  • 3) Dillmann, H. mit 13 k. Einw., Fil. von Mariabrunn, mit einer Ziegelhütte an der Schussen.
  • 4) Endringerhof, ein 1/4 Stunde von Oberdorf entfernter Einödhof, der gewöhnlich unter Oberdorf begriffen wird.
  • 5) Gießenbrück, W. mit 12 k. Einw., Fil. von Oberdorf, an der Straße nach Lindau und an der Argen, über welche eine 1824 wieder neu gebaute, gedeckte schöne Brücke führt. Der Weiler besteht aus 2 Höfen mit einer Schildwirthschaft. Er verdankt seinen Ursprung einem Zollhaus, womit Taferngerechtigkeit verbunden war, und hieß daher früher auch gemeiniglich Zollhaus oder Zollbrück. Nördlich v. G., auf dem schroff abgeschnittenen, südlichen Rande des Argenthals liegt der die ganze Gegend beherrschende Hochwachtbühl, nun unter dem Namen „die neue Welt“ als ein durch seine vorzügliche Aussicht berühmter Punkt bekannt. S. S. 29.
  • 6) Gmünd, W. mit 31 k. Einw., Fil. von Mariabrunn, an der Schussen. Etwa 1/8 St. unterhalb Gmünd mündet die Schussen in den Bodensee aus, und ohne Zweifel hat der Ort daher seinen Namen und ging der See früher bis an den Ort.
  • 7) Hofstatt, H. mit 6 k. Einw., Fil. von Mariabrunn.
  • 8) Knöbelhof, H. mit 12 k. Einw., Fil. v. Mariabrunn.
  • 9) Langenacker, W. mit 15 k. Einw., Fil. v. Mariabrunn.
  • 10) Mariabrunn, k. Pfarrw. mit 91 Einw., 2 St. südlich von Tettnang, unweit der Schussen mit 1 Schildwirthsch., Schule und Schulhaus. Die Kirche zur heil. Maria, welche die Kirchenpflege zu erhalten hat, wurde 1752 und in demselben Jahre auch von dem Grafen Ernst das schöne Beneficiathaus, jetzt Pfarrhaus, gebaut. In diesem Hause starb der letzte regierende Graf von Montfort, Graf Franz Xaver, am 23. März 1780 als ein armer Mann, s. S. 100. Sein Grabstein steht in der Kirche, wo er

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_221.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)