Seite:Oberamt Tettnang 158.jpg

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Verkehrs bald auch in Friedrichshafen aufhören werde, und bereits ist auch die Aufhebung St. Gallen gegenüber erklärt worden. Der Betrieb der Dampfschifffahrts-Gesellschaft wird, unter einem Gesellschafts-Ausschuß zu Stuttgart, von einem Verwalter zu Friedrichshafen besorgt.

Das Landfuhrwesen wird theils durch Eil-Frachtwagen mit unterlegten Pferden, theils durch ordentliche Frachtfahrer und Boten, theils auch durch außerordentliche Fuhrleute besorgt. Die Eil-Frachtwagen gehen dermalen wöchentlich einmal zwischen Friedrichshafen und Frankfurt, wöchentlich zweimal zwischen Friedrichshafen und Canstatt, sodann zwischen Friedrichshafen, Leipzig und Frankfurt; regelmäßige Frachtfuhrwerke aber wöchentlich dreimal zwischen Friedrichshafen und Heilbronn und wöchentlich zweimal zwischen Friedrichshafen und Ulm hin und her.

Zur Handhabung der Ordnung in Schifffahrts- und Handels-Sachen wurde 1811 ein eigener Hafendirector aufgestellt; außerdem wacht das zu Friedrichshafen bestehende Hauptzollamt darüber. Zur Förderung des Handels und Verkehrs dienen drei jährliche Vieh- und Krämer-Märkte, und ein wöchentlicher Frucht- und Vieh-Markt. Es ist vorn schon bemerkt worden, daß der Handel und die Schifffahrt zu Friedrichshafen erst unter der Würtembergischen Regierung die jetzige Bedeutung erlangt hat. Vorher war der Verkehr, namentlich aber der Speditionshandel, und selbst der Verkehr mit Früchten ziemlich unbedeutend. Lindau war fast im ausschließlichen Besitze des Speditionshandels, und die Fruchtausfuhr war ziemlich vertheilt. König Friedrich hatte nicht so bald von Hofen und Buchhorn Besitz ergriffen, als er auch die Bedeutung davon für den Handel erkannte, und mit der ihm eigenthümlichen Kraft Maßregeln zu Emporbringung desselben ergriff. Durch Königl. Verordnungen vom 17. Juli 1811 und 15. Januar 1812 wurden die beiden Häfen Buchhorn und Hofen, wie die Orte selbst, mit gleichen Rechten unter


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_158.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)