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  • 13) Oberlangensee, W. mit 33 k. Einw. Filial von Goppertsweiler. Ober- und Unter-Langensee haben ihren Namen von dem Langensee, an dessen beiden Enden sie liegen, s. S. 27.
    Langensee war der Sitz eines adeligen Geschlechts gleichen Namens. Herrmann und sein Bruder Rudolph von Langensee unterzeichnen 1122 die Stiftungsurkunde von Langnau. Ein Berthold von L. begab sich im Anfang des 13ten Jahrhunderts in das Kloster Weißenau als Mönch, und stiftete in dasselbe die Mühle in Ertbrust. 1302 vertauft ein Cuno von Langensee an das Kloster Weingarten den Weiler Stetbach.
  • 14) Pflegelberg, W. an der untern Argen und der Landstraße nach Wangen mit 34 k. Einw. Filial von Goppertsweiler. Über die Argen führt hier eine gedeckte Brücke. Die Schule ist zu Primisweiler. Ein Hof gehörte früher mit Niedergerichtsbarkeit und Steuerrecht zum Kloster Weingarten. Ehemals war Pfl. der Sitz eines adeligen Geschlechts, das sich davon nannte, und auf einem Hügel über der Argen, der noch mit einem Graben umgeben ist, seinen Sitz hatte. Zu der Burg gehörten Goppertsweiler und mehrere Güter umher, welche zusammen die Herrschaft Pfl. bildeten. Ihre Besitzer, die Herren v. Pfl., kommen im 13ten und 14ten Jahrhundert häufig vor. Drei Ritter von Phlegilberc, Ulrich, Friedrich und Burckhart, schenken 1237 dem Kloster Weissenau das Gut in Meinhardsweiler; 1279 machte Friedrich von Pfl. eine Schenkung an das Kloster St. Gallen. Zum letztenmal erscheinen die von Pfl. in Urkunden von 1335, s. OA. Ravensburg S. 204. 1355 verkauft Ludwig von Praßberg die Burg Pfl. mit allen Zugehörden dem Hans Wazz, welcher sie 1380 mit seiner Frau Elsbeth von Otterswang dem Kloster Weingarten gegen ein jährliches Leibgeding überließ. Durch den Vertrag vom 12ten Juni 1804 (siehe OAmtsbeschr. von Ravensburg S. 155) trat Nassau-Oranien das Gut an Östreich ab, 1805 kam es mit Tettnang an Bayern und 1810 an Würtemberg.
  • 15) Rappersweiler, W. mit 180 k. Einw. Filial von Laimnau mit 1 Schildwirthschaft. Grundherr von R. war vormals, mit Ausnahme eines einzigen Tettnangischen Lehenhofs, das Kloster Langnau. In älteren Zeiten scheint R. seine eigenen Edlen gehabt zu haben; ein Burcardus de Raprechteswilare unterzeichnet 1122 die Stiftungsurkunde von Langnau.
  • 16) Reisenbronn, H. mit 6 k. Einw. Filial von Neukirch.
  • 17) Steinenbach, W. mit 133 k. Einw. Filial von Laimnau, im Argenthal. St. gehörte mit Niedergerichtsbarkeit und Collectationsrecht dem vormaligen Kloster Langnau, 1 Hof

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_149.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)