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dessen Aufhebung er zum Östr. Religionsfonds gezogen wurde, s. Lustensbach.

  • 6) Bollenhof, ein in Folge der Vereinödung auf dem sogenannten Bollenacker erbauter Hof, dessen Einwohner unter denen von Elmenau gezählt sind, wozu er gewöhnlich gerechnet wird.
  • 7) Elmenau, sonst auch Elmau, Elmo geschrieben, ein k. W. an der Landstraße nach Wangen mit 118 Einw. Filial von Wildpoltsweiler. Der Ort liegt hoch und eben, und hat eine schöne freie Aussicht über einen großen Theil des Bodensees und auf die Schweizer und Tyroler Alpen. Daselbst ist eine Kapelle zum heil. Ulrich, worin monatlich eine Messe gelesen wird, sie ist mit einem eigenen Gottesacker versehen, und hatte ehemals auch ihren eigenen Kaplan. Die Baulast und den Cultaufwand trägt der Spital Lindau als Zehentherr. Die Güter waren schon in vorigen Zeiten eigen mit Ausnahme eines Schupflehens der Achbergischen Pfarrei Sibratsweiler und eines nach Ravensburg gehörigen Lehenguts.
  • 8) Gebhardsweiler – Gebratsweiler, W. mit 49 k. Einw. Filial von Laimnau, am Kreuzweiherbach.
  • 9) Goppertsweiler, ein katholischer Pfarrweiler, mit 89 Einw., 3 Stunden östlich von Tettnang, an der Landstraße von Tettnang nach Wangen, in einem engen tiefen Thale, 443 W. F. über dem Bodensee. Die Zehnten zu G. und in dem ganzen Pfarrsprengel hat die Pfarrstelle zu beziehen. Der Ort hat eine Pfarrkirche zum St. Martin, aber keine Schule s. o. Die Baulast der Kirche und des Pfarrhauses trägt die Kirchenpflege, und für den Fall der Unzulänglichkeit die Großzehntherrschaft, s. o. Das Patronat hat die Krone. Die Volkssage zählt die Pfarrei G. zu den ältesten der Umgegend. Von den Höfen waren ehemals fünf Schupflehen des Klosters Weingarten, und steuerten auch nach Weingarten. Das Kloster hatte sie 1380 mit der Burg Pflegelberg erkauft, zu der G. gehörte. S. unten Pflegelberg. In der Nähe finden sich noch Spuren einer römischen Verbindungsstraße.
  • 10) Liebenweiler, H. mit 5 k. Einw. Filial von Neukirch.
  • 11) Lustensbach, W. mit 20 k. Einw. Filial von Goppertsweiler. Der Weiler gehörte zum Kloster Langnau mit dem Steuerrecht; bei der Aufhebung des Klosters wurden die Güter zu dem Vorderöstreichischen Religionsfonds gezogen. Langnau kaufte den Ort als eine vormals Isenbachische Besitzung 1416, s. Blumeck.
  • 12) Matzenweiler, W. mit 60 k. Einw. Filial von Goppertsweiler, an der Landstraße von Tettnang nach Wangen. Mit Ausnahme von 2 herrschaftlichen Schupflehen waren die übrigen Güter schon früher eigen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_148.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)