Seite:Oberamt Tettnang 092.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

als Zeugen: der Pfalzgraf Friedrich und sein Bruder Hugo von Montfort. „Friedericus Comes Palatinus et Hugo frater ejus Montisfortis,“ Guillimann Habsburgiaca p. 215. Graf Hugo von Montfort war also ein Zweig des pfalzgräflichen Hauses Tübingen. Zwar scheint es, daß der Name „Montisfortis“ ein von Guillimann selbst erst eingeschobener Beisatz sey; diß ändert jedoch in der Hauptsache nichts, denn diese wird durch eine andere Urkunde vom Jahr 1209 bestätigt, worin der gleichnamige Sohn Hugos unzweifelhaft als Graf Hugo v. Montfort erscheint und zwar mit dem Pfalzgrafen Rudolph von Tübingen, der ausdrücklich sein leiblicher Bruder genannt wird: Hugo Comes de Monteforti et carnalis frater ejus Rudolfus videlicet Palatinus de Tubingen.[1]

Hugo der Vater, gemeiniglich Hugo III. genannt, war ein Enkel des Pfalzgrafen Hugo I., des Mitstifters von dem Kloster Blaubeuren und ohne Zweifel ein Sohn desjenigen Hugo, der in der ersten Hälfte des 12ten Jahrhunderts in mehreren Urkunden, mit dem Sohn selbst 1159 in einer Urkunde K. Conrads II. als Graf von Tübingen, in der Stiftungs-Urkunde des Klosters Herrenalb aber 1148 erstmals als Pfalzgraf vorkommt, Schanat. Hist. Ep. Worm. No. 76. Besold D. r. S. 125. Er hatte einen ältern Bruder, den oben erwähnten Friedrich, der dem Vater in der Pfalzgrafschaft folgte, während Hugo


  1. Tchudii, Chron Helvet. I. S. 107 u. ff. Die Urkunde handelt von der Beilegung eines Streits zwischen dem Grafen Hugo v. Montfort und dem Kloster St. Johann in Thurgau. Der Streit betraf das Gut Breitenau im Thurthal, das, wie die Urkunde erzählt, schon vor langer Zeit von den beiden Brüdern Hugo und Rudolph und von ihrer Mutter geschenkt, später aber, nachdem die Brüder unter sich getheilt hatten, von Hugo wieder an sich gezogen worden war, und nun von letzterem dem Kloster gegen eine Abfindung von 67 M. S. zurückgegeben wird. – Sowohl der Umstand, daß die Mutter der beiden Brüder Mitstifterin war, als auch die Zeitverhältnisse beweisen, daß Hugo nicht derselbe war, der schon 1162 mit einem Bruder Friedrich vorkommt, sondern daß er der Sohn von jenem war. Als Graf v. Montfort erscheint Graf Hugo d. j. auch 1206 bei einem Angriff auf die Güter des Heinrich v. Sax. C. Zellwegers Geschichte des Appenzellschen Volks, I. S. 155
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 092. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_092.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)