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und Burgund, und Comtur des Hauses Altshausen" genannt, und von dieser Zeit an blieb die Verbindung bis zur Auflösung des Ordens[1].

Zu der Balley Elsaß und Burgund gehörten 15 Commenden: 5 in der Schweiz, 5 im Elsaß und 5 in Schwaben. Von den erstern waren zwei, Bern und Sumiswald, schon im 16ten Jahrhundert abgerissen worden, die andern in der Schweiz und die im Elsaß gingen vollends, mit Ausnahme der Commende Hitzkirch, durch die französische Revolution verloren. Die schwäbischen Commenden waren: Altshausen, Mainau, Beuggen, Freyburg, Rohr und Blaichen oder Waldstetten. Diese Commenden waren in der Regel mit eigenen Commenthuren besetzt, welche auch die Einkünfte davon bezogen; um aber das Einkommen des Land-Commenthurs zu vermehren, war außer Altshausen in späterer Zeit auch die Commende Waldstetten unbesetzt geblieben. Die Commende Altshausen theilte sich in folgende 7 Herrschaften: Altshausen, Arnegg, Illerrieden, Ellenhofen, Achberg, Blumenfeld (zum Theil), Hohenfels. Die letztere war zwar zu einer Commende erhoben worden, aber zum Besten des Land-Commenthurs ebenfalls unbesetzt geblieben, und wurde als Bestandtheil der Commende Altshausen behandelt.

Der Land-Commenthur wurde als solcher unter die Reichs-Prälaten gerechnet, als Commenthur von Altshausen gehörte er zu den Reichs-Grafen, und nahm auf den Kreistagen den ersten Sitz auf der Grafen- und Herrenbank ein.


  1. Die Land-Commenthureyen waren anfänglich bloße Ämter, welche die Commenden zu beaufsichtigen und zu visitiren hatten. Erst gegen das Ende des 15ten und zu Anfang des 16ten Jahrhunderts wurde, um ihnen ein festes Einkommen und einen festen Sitz zu verschaffen, eine Commende, oder ein Ordenshaus, wie man sie nannte, damit verbunden. – In zwey Urkunden von 1296 kommen nebeneinander Engelhardus provincialis per Alsatiam et Burgundiam und Heinricus de Opphingen Commendator in Alshusen vor. Der letztere scheint dem Verfasser der Tafel in der Kirche, die erst mit 1311 anfängt, entgangen zu seyn.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_130.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)