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Herbertingen, Jetkofen, ferner zu Königseckwald, Riedhausen, Hüttenreute, Guggenhausen und Ebenweiler unter denselben aber vorzugsweise wieder der Stadtschultheiß Kopp in Mengen gerühmt, was um so mehr bemerkt zu werden verdient, als es gemeiniglich schwer fällt, tüchtige Ortsvorsteher zu erhalten, und die Neigung zu Bekleidung von Ämtern nicht groß ist, gegen die von verrechnenden Ämtern aber die entschiedenste Abneigung herrscht.

Steuer-Rückstände zur Oberamtspflege gibt es überall nicht, in den unmittelbaren und den Gräfl. Königseggischen Orten auch keine Rückstände zu den Gemeinpflegen; dagegen haben die Fürstl. Thurn und Taxischen Gemeindepflegen einen Ausstand von 10.018 fl., worunter sich das Städtchen Scheer mit 6414 fl. befindet.

Die Einkünfte der Gemeinden betragen im Ganzen 29.524 fl., die Ausgaben 52.773 fl., es muß also eine Summe von 23.249 fl. durch Gemeinde-Umlagen gedeckt werden.

Das Stiftungs-Vermögen ist sehr bedeutend. Es beträgt ohne Grundeigenthum, Gebäude und Gefälle 325.000 fl., wovon fast die Hälfte auf Scheer kommt.

Die Einkünfte betragen 31.018 fl., die Ausgaben 28.435 fl., es bleibt also ein Überschuß. Scheer, Saulgau, Altshausen und Mengen haben die meisten Einkünfte.

Das in Tab. IV. mitgetheilte Steuercataster enthält nur die Cataster der Gemeinden und ihrer eigenen Steuern. Es kommen noch dazu die Cataster:

1) der Königl. Hof-Domänenkammer,
2) des Fürsten von Thurn und Taxis,
3) des Grafen von Königsegg, sodann
4) die Gefälle-Cataster mehrerer auswärtigen Gefälle-Berechtigten.

Diese Cataster sind:

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_102.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)