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den diesseitigen Wäldern aufgehalten haben. In einem zwischen Graf Johann von Werdenberg-Sigmaringen und dem Truchsessen Eberhard abgeschlossenen Vertrage vom J. 1443 ist bestimmt: „wegen des Bärenjagens und Schweinhetzens soll beobachtet werden, daß Eberhard kein Heck in Grafen Johannsen Forst machen, noch Netz richten soll; wohl mag er sust Bären jagen und Schweine hetzen." Und noch in einem Compromiß-Urtheil vom J. 1601 wird erkannt, daß den Truchsessen in dem Sigmaringischen Forst keine Jagdbarkeit gebühre, außerhalb (ausgenommen) des Bärenjagens.

Federwild. Dieselben Gattungen, welche sich schon in der Beschreibung des Oberamts Riedlingen genannt finden , kommen auch in dem diesseitigen Oberamtsbezirke vor. Die Wasservögel sind auch hier sehr zahlreich. Von Singvögeln ist der Golle (Gimpel) sehr häufig. Dagegen findet sich die Nachtigall nur in wenigen Gegenden, z, B. bey Scheer und auf der Gränze gegen Aulendorf ein.

Fische. Neben den gemeinen Weißfischen sind auch hier die gewöhnlichen Fische in Flüssen und Seen: Karpfen, Hechte, Brachsen, Schleyen, Berschlinge, hier und da auch Druschen – Dräuschen. In den Seen und Weihern zu Altshausen und Königseck findet sich auch der Weller bis auf eine Größe von 100 und mehr Pfund. Krebse giebt es überall, aber Edelkrebse sind selten.

Eine schöne Sammlung von Käfern und Schmetterlingen aus der Gegend ist bey dem Herrn Stadtpfarrer Wagner in Scheer zu sehen.



IV. Einwohner.


1. Bevölkerung.
a. Stand der Bevölkerung.

Am 1. November 1822 betrug die Zahl der Einwohner 19.397, am 1. November 1826 aber 19.893[1]; es kommen


  1. Nach der Zählung vom 1. Nov, 1827 – 19.954.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 043. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_043.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)