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von Stein zu Klingenstein, für 2000 Pfd. H. K. Sigismund verlieh 1415 Berthold v. St. Stock und Galgen und einen Jahr- und Wochenmarkt. Im J. 1446 trat auch das Kloster St. Blasien seinen Antheil an dem Kirchenlehen nebst 20 Gütlein und den 3 Mühlen (die dritte die Runkenmühle) an Conr. und Berth. v. Stein gegen deren Rechte auf die Vogtey Alleshausen und Brasenberg ab. Noch besaß das Kloster Reichenau 101 Jch. Lehen-Äcker auf der Markung; auch diese wurden vollends 1614 von Hans v. St. erkauft. Im J. 1487 wurde U. zwischen Conr. von Stein und Wilh. von Rechberg getheilt; 1567 aber wurde Hans v. Stein auch wieder mit dem heimgefallenen Rechbergischen Antheil belehnt. Nachdem mit Ferdinand von St. die Uttenweiler Linie der v. Stein erloschen war, verlieh Östreich 1693 dem Grafen Jak. v. Hamilton, Landvogt von Burgau, das Lehen, der es 1695 dem Const. von Ulm für 87.000 fl. überließ. Die Allodien wurden 1697 an den letztern von der Tochter Ferd. v. Stein für 22.926 fl. verkauft. C. v. Ulm kaufte nachher auch Dietershausen und Minderreuti dazu, verkaufte aber 1702 das ganze Besitzthum mit dem Burggesäß auf dem Bussen, der Schutz- und Kastenvogtey über das Aug. Kloster und mit Dobel und Dettenberg an das Kloster Marchthal für 184.942 fl. und 1500 fl. als Ehrschatz ans Reich, 300 fl. an Östreich, 2000 fl. Kanzleykosten. Von dieser Zeit an besaß Marchthal die Herrschaft Uttenweiler mit allen Rechten, und verwaltete sie durch einen Statthalter, einen Ordensgeistlichen aus dem Kloster, der seinen Sitz in dem Schlosse hatte. Die Herrschaft blieb aber in Verbindung mit der Ritterschaft, und steuerte zum Canton Donau. 1803 kam die Besitzung mit Marchthal an Taxis, und 1806 unter Würt. Oberherrschaft. Der Badequelle und der Weiher bey U. ist schon S. 33, 45 gedacht. In der Nähe lag auch

Ummenhofen, ein abgegangenes Örtchen, wovon noch ein Markungsbezirk den Namen hat. Es kommt öfters in Urkunden, auch in dem Östr. Habsburgischen Urbar von 1303 vor.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_241.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)