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gehören dem Staat. Die Zehnten beziehen, der Fürst Taxis, Spital Riedlingen, die Pfarrey und die Caplaney Unlingen und vorm. Caplaney Bussen, auch 2 Bauern des Orts.

Gefälle beziehen: der Staat 9 fl. 34 kr., 235/8 Sch. D., 153/4 Sch. H.; Spital Riedlingen 160 fl. 1 kr., 157 Sch. D., 38 Sch. H., 36 Sch. Gerste und 19 Sch. Roggen; Ortsheilige 5 fl. 28 kr., 41/8 Sch. D., 2 Sch. 2 V. H.; Kaplaney Bussen oder Offingen 6 fl. 15 kr. Die letztere hat auch Landgarbengefälle im Betrag von 80 fl. 8 kr.

Möhringen, ehemals gemeiniglich Mehringen oder Meringen geschrieben, hat eine Capelle und eine Schule. Zur Einrichtung eines eigenen Gottesdienstes werden jährlich die Einkommenstheile der vormaligen Caplaney Offingen und 500 fl. von dem Pfarreinkommen zurückgelegt. Der Ort hat 1 Schildw. und Brauerey und 1 Mahlmühle mit 3 G., die schon vor mehr als tausend Jahren vorkommt. Schon unter den Vergabungen an St. Gallen i. J. 790 und 805 und wieder bey dem Tausch 961 ist Meringa genannt. S. 7 und 10. In der erstern Urkunde wird namentlich auch die Hälfte der Mühle verschenkt, in der zweyten wird der Ort Unter- oder Nieder-Meringen genannt. S. Aderzhofen. Auch unter den Vergabungen Bertholds, Herzogs in Schwaben an Reichenau, wird der Ort Meringen aufgeführt. S. 11. In der Folge findet man keine Spur mehr von dem Besitzthum dieser Klöster; dagegen findet man Vögte zu Meringen, welche vermuthlich Klostervögte, oder Gräfliche Vögte waren, und als solche den Ort an sich zogen. Conradus Advocatus de Meringen schenkt, nach den Annalen des Klosters Marchthal, 1289 diesem Kloster einen Hof zu Hausen, und wieder das Fischwasser zu Mittenhausen, das Lehen der Grafen von Berg war. Ebenso schenkt der Ritter Conrad Vogt von Möringen 1301 dem Kloster Zwiefalten einen Hof zu M. mit Gunsten Graf Eberhards von Würt. und mit Willen und Gunsten Gr. Ulrichs von Schelklingen. Diese Vögte, welche auch in andern Urkunden vorkommen, wohnten auf der Burg zu M. Von der Burg aber ist jetzt keine Spur

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_206.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)