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nach dem alten Repertorium von Kreuzthal Gr. Eberhard I. i. J. 1322 den Frick von Magenbuch mit Gütern zu Hundersingen und Buonburg, und 1392 wird wieder ein Frick von Magenbuch mit etlichen Hofstätten und Gütern zu H. von Gr. Eberhard dem Milden belehnt. Eben derselbe eignet 1409 und 1415 denen von Spät diejenigen Güter, welche sie von seinem Hause zu H. inne gehabt, und die sie nun an Kreuzthal für 100 Pf. H. verkaufen; 1409 verkauft Hans von Buwenburg seinen von Würtemberg lehenbaren Hof zu H. an Kreuzthal, und 1467 eignen die Grafen Ulrich und Eberhard die Reischachischen Güter. S. u.

Die Buwenburg, von welchen gleich nachher die Rede seyn wird, hatten lange schon vorher theils an das Kloster, theils an Andere viele einzelne Güter, einen Hof auch an den Spital Mengen, verkauft, und auch das Besitzthum der Reischach rührte von ihnen her; denn sie hatten es theils 1374, theils früher schon an die von Magenbuch und diese 1437 an die Reischach für 3300 fl. verkauft. Übrigens lag Hundersingen in dem Umfange der alten Grafschaft Sigmaringen.

Bemerkenswerth aus der Umgegend von H. sind die 9 Brunnen, deren S. 33 gedacht ist; ferner die Riedkapelle, von der bey Herbertingen, zu dessen Pfarrey sie gehört, noch näher die Rede seyn wird, sodann die drey hervorragenden Hügel:

1) der Lichtenbühl, auch Laihenbühl genannt, welcher am Rande der Anhöhe über der Donau liegt, und worauf einst, der Sage nach, ein Leuchthurm, vielleicht einer der alten Feuersignalthürme, gestanden haben soll.

2) Die Baumburg, ganz nahe bei dem Lichtenbühl, ein Hügel, worauf einst eine Burg gl. N. gestanden hat. Die Burg ist, wie vermuthet wird, im 15. Jahrhundert, in einer Fehde ihrer Besitzer mit denen von Mengen über den Weidegang, zerstört worden, und jetzt sieht man nur noch wenige Spuren von Graben und Mauerwerk. Sie war der Sitz der Herrn von Baumburg, oder wie der Name in Urkunden geschrieben wird, Buenburg, Buwenburg, Bawenburg.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_195.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)