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gestiftet. Nach dem dreißigjährigen Kriege lag Burgau 12 Jahre im Schutte.


28. Hundersingen mit Thalhof.

a. Hundersingen ein kath. vormals Kreuzthalisches Pfarrdorf an der Donau, 21/2 St. von Riedlingen, mit 76 Einw. C. A. Kreuzthal, F. A. Zwiefalten. Zehnten, den großen hat der Staat, den kleinen, den Heu-, Obst- und Blutzehenten die Pfarrey, Klee und andere Futterkräuter sind zehentfrey.

Gefälle beziehen: Staat 378 fl. 15 kr., 3145/8 Sch. D., 961/8 Sch. H., 95 Sch. Gerste, 12 Sch. Kernen und Mühlfrucht; F. v. Sigmaringen 7 fl. 15 kr., 187/8 Sch. D., 7 Sch. H.; Pfarrey 3 fl., Kaplaney 2 fl.; Heilige 3 fl. 331/2 kr. Heilige Binswangen 2 fl. 30 kr.; Gemeinde Beuren 36 fl.; Andelfingen 11 fl. 22 kr.; Herbertingen 2 fl. 30 kr.; Tax. Rentamt Scheer 33 1/4 kr. Die Staatsgefälle rühren größtentheils von einem, 1819 in eine ständige Gült verwandelten Landgarbengefälle her; die Sigmaringischen Gefälle von einem Lehenshofe, der zu dem aufgehobenen Kloster Enzigkofen gehörte, die Gefälle der Gemeinden von ihrem ehemaligen Weiderecht auf dem Breitriede.

Hundersingen, zuweilen auch Huntersingen geschrieben, und von dem Volke gemeiniglich, wie Hundersingen im Lauterthale, Untersingen gesprochen, liegt sehr schön auf und an dem hohen Abhange des linken Donauufers, an dem es wie ein Bienenschwarm hängt, und zeichnet sich mit seiner, auf einem vorspringenden steilen Hügel hervorragenden, Kirche weithin aus. Ein Theil des Orts zieht sich bis an die Donau hin und wurde mehrmals von deren Fluthen bedroht; man fand deßwegen vor einigen Jahren nöthig, ihn mit Aufopferung von einigen Häusern dagegen zu schützen. Aber bei der großen Überschwemmung i. J. 1824 drohte der Strom Bau und Dorf wieder zu zerstören, als glücklicher Weise derselbe sich eine ganz neue Bahn brach, so daß nun das alte Donaubett trocken liegt. Bey dem Dorfe führt eine Brücke über die Donau. Der Ort hat 2 Schildw. und Brauereyen, 1 Mahlmühle mit 4 G. an der Ostrach, welche hier

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_193.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)