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Pfarrey L.Enslingen 4 fl. 8 kr. und 3 Sch. D., 3 Sch. H.; Heiligenpflege Vöhringen Stadt 1 fl. 20 kr.

Die Baulast der Kirche und des Pfarrhofes ist getheilt; der Staat hat Baumaterialien zu liefern, die Gemeinde Hand- und Spannfrohnen zu leisten, an den Handwerkskosten aber die Heiligenpflege 2/3, und die Pfarrey nebst den Besitzern zehntfreyer Güter 1/3 zu leisten. Das Cam. Amt hat jährlich 77 fl. für die Arme zu reichen. Auch hat die i. J. 1822 verstorbene letzte Äbtissinn von Kreuzthal eine Armenstiftung von 170 fl. hinterlassen. Der Ort hat 2 Schildw. und 1 Brauerey, ehemals befand sich auch eine Mühle daselbst, welche von dem Zusammenflusse der Quelle im Thale getrieben wurde; 1406 erlaubt K. Ruprecht dem Kloster Kreuzthal eine neue Mühle in Fr. zu bauen.

Friedingen war ehemals, wie Pflumern und Grüningen, Filial von L.Enslingen, 1399 stiftete Elsbeth, Conrads von Stein Wittwe, welche einige Güter zu Fr. besaß, und 1397 auch von ihrem Bruder Hans von Hornstein zu Wilflingen einen Zehnten daselbst für 400 Pf. erkauft hatte, eine Caplaney bey dem Kirchlein zu Fr. Im J. 1545 wurde die Caplaneypfründe an das Kloster H. Kreuzthal verkauft und durch dieses 1670 zur Pfarrey erhoben, jedoch so, daß, zur Anerkenntniß der alten Verbindung, der Pfarrer zu Enslingen ferner noch einige Gefälle beziehen sollte.

Es schrieb sich ehedem eine Familie von Friedingen; Rudolph von Friedingen erscheint in dem Östr. Habsburgischen Urbar als östr. Burgvasall auf dem Bussen, und hundert Jahre später, 1392 wieder ein Rudolph von Fr. in einer Kreuzthaler Urkunde, der nach den Marchthaler Annalen 1380 „auf der Burg zu Friedingen“ saß. Auch war das Geschlecht im Besitze eines Theils von Taugendorf, und von den Grafen von Landau trugen sie die Vogtey Dietelhofen und Uigendorf zu Lehen. S. Dietelhofen. Aber man findet weder mehr eine Spur von der Burg, noch irgend einen urkundlichen Beleg davon, daß die Familie das Dorf Fr. besessen, oder auch nur Güter da gehabt habe, und wahrscheinlich

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_168.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)