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hier und zu Uigendorf das Leibeigenschaftsrecht und den Leibfall auch von solchen Einwohnern, welche keine Fürstenbergischen Güter hatten, die Cornelier ausgenommen. Fürstl. Falllehen sind die 2 Pfarrwiddumgüter. Die Baulast der Kirche hat die Heiligenpflege und die Gemeinde, die des Pfarrhofes der Pfarrer und die Baupflege. Dietelhofen war ehedem Fil. von Bussen, 1497 stiftete der Pfarrer Scheffel eine Caplaney, welche 1798 zur Pfarrey erhoben und 1810 von Einkommenstheilen der Mutterpfarrey verbessert wurde, wogegen der Staat das Mitpatronatrecht in Anspruch nahm, so daß dieses nun zwischen dem Landesherrn und dem Grundherrn wechselt. Der Ort liegt hoch und eben, und hat schöne Obstgärten.

Die älteste Nachricht von D. ist vom Jahr 1189, da K. Friedrich I. dem Kloster Schaffhausen seine Güter und darunter auch ein Gut zu Dietelnhoven bestätigt[1]. Das Kloster wurde von Graf Eberhard von Nellenburg gestiftet, und dessen Stammsverwandte, die Grafen von Veringen, sind später noch im Besitze von Gütern und Zehnten zu D. Die Vogtey Dietelhofen und Uigendorf war in älteren Zeiten Würt., wahrscheinlich von Landau herrührendes, Lehen. In dem Verzeichnisse von Lehen, welche Graf Eberhard von Landau seinem Vetter dem Grafen Ulrich III. von Würt. ums J. 1340, wenn nicht früher, übergibt, heißt es: „Heintz der Vogts-Sohn von Friedingen hat von mir Dietelhofen und Uigendorf mit Zugehörden;“ 1416 verkauften Rudolph und Heinrich von Friedingen die Vogtey (Dietelhofen und Uigendorf) mit Allem, was ußwendig und inwendig dazu gehört und Lehen ist von der gnädigen Herrschaft zu Würtemberg, samt dem Weiher zu Uigendorf für 569 fl. an Hans von Hornstein. S. Betzenweiler.

Wie darauf die Vogtey 1472 an die von Spät bekommen, und 1531 an das Stift Buchau verkauft worden, ist bey Betzenweiler erzählt. Aber schon i. J. 1534 überläßt die


  1. Neugart Cod. Dipl. Nro. 887. J. II. p. 117.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_146.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)