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Burkhard, Eberhard und Ebo von Rosenau das Vogtrecht über diese Höfe, das sie von Constanz zu Lehen hatten, und 1270 verkauft Graf Hartmann d. ä. von Grüningen, mit Einwilligung seiner Gemahlin und seiner 4 Söhne das Dorf A. (villam in Andelfingen) mit dem Kirchensatz und Patronatrecht, und mit allen Lehen und der Mühle im Dorfe um 206 M. Silbers an Kreuzthal, und trägt dagegen, da es Lehen von dem Domkapitel Constanz war, diesem seine eigenen Güter in Buxheim, Buxach, Mietingen und Baustetten zu Lehen auf. Aber neben Constanz hatten auch noch Andere Theil an A. 1241 schenkte Graf Hartmann von Dillingen dem Kloster Kreuzthal das Eigenthum eines Gutes, welches dasselbe von Ramung von Schwarzach, der es als Lehen inne gehabt, erworben hatte; 1242 und 1243 erhält das Kloster Güter von Albert von Steußlingen, der Schedel genannt, 1262 überläßt Gr. Hug von Montfort dem Ulrich Hagen den freyen Besitz des Gutes, das er von ihm zu Lehen hatte; 1265 gibt Gr. Wolfrad von Veringen d. j. zu dem Verkauf eines Guts von dem Ritter Sifrid, gen. Sattel, an Kreuzthal seine Einwilligung; Gr. Hartmann d. ä. von Grüningen selber tritt 1267 mit seiner Gattin und seinen 4 Söhnen an Kreuzthal das Eigenthum der Güter ab, welche Hugo und Alb. von Büttelschieß von ihm zu Lehen hatten, und 1273 verkaufte er an dasselbe Kloster seinen Zehentantheil und die Mittelmühle um 9 M. S. 1269 eignet auch das Kloster Reichenau einen Hof, den Sifrid, genannt Sattel, an Kreuzthal verkauft, ebenso 1269; 1281 vertauscht Heinr. von Gundelfingen Güter zu A. und 1290 verzichtet er auf andere gegen Kreuzthal; 1295 und 1348 treten die von Jungingen Eigenthumsrechte an dasselbe Kloster ab, und von 1300 an kauft dieses mehrere Güter von den Herrn von Andelfingen. So findet man also eine Reihe von Klöstern und Edelleuten, welche zu gleicher Zeit im Besitze des Orts waren und mit ihrem Besitze gemeiniglich auch die Gerichtsbarkeit verbanden. Am Ende aber blieb Kreuzthal allein Herr.

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_115.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)