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dem Oberamte ist, wo man nicht auch noch Obstbäume fände. In dem Klostergarten zu Heiligkreuztahl reiften sogar, im Sommer 1826, Melonen im Freyen.

Die Alporte und zum Theil auch die Gegend um den Federsee werden häufig von Wetterschlag heimgesucht, dagegen bleiben die Donaubezirke in der Regel damit verschont, weil die Gewitter entweder dem Zuge der Alp folgen, oder aber über den Federsee hinziehen. Die Ernte tritt gemeiniglich hier schon etwas später ein, als in dem tiefer gelegenen Oberamtsbezirk Ehingen.


9. Naturerzeugnisse.
1. Mineralreich.

Metalle. Eisenerz ist das einzige Metall, das man in dem Oberamtsbezirke findet. Es kommt als Bohnerz in den Markungen von Egelfingen, Emerfeld, Ittenhausen, Wilflingen und Pflummern, am häufigsten aber an ersterm Orte vor, in großer Menge auch in dem Kronwald Wiedbruk bey Friedingen und in der Brandhalde bey Upflamör.

Steine, Kalksteine, Sandsteine von der oben bezeichneten Gattung, Tuffsteine und Gerölle verschiedener Art sind die im Oberamt vorkommenden Steine (s. o.), nirgends aber findet man gute Bau- und Werksteine, und man behilft sich zum Bauen mit den Kalksteinen und Geröllen. S. u. und S. 47.

Erden. Thon ist die Erde, welche man fast überall findet, für den technischen Gebrauch jedoch, wenigstens für den der Töpfer, nirgends sehr vorzüglich. Am besten soll noch der Lehm und Letten vom Dollhof seyn. Mergel gibt es in dem Alpbezirke, auch bey dem Hennauhof, unweit Buchau; Ocher in dem Erisdorfer Thälchen, eine Art von Mondmilch in der Heidenküche bey Upflamör und in andern Alpklüften.

Versteinerungen kommen in dem Jurakalk, aber, wie überhaupt am südlichen Abhange der Alp, selten vor. In den Steinbrüchen bey Riedlingen und bey Grüningen trifft

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 050. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_050.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)