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Kalktuff kommt in dem Walde bei Oberwachingen, bey Andelfingen, hauptsächlich aber bey Erisdorf und Neufra, und noch mehr bey Zwiefaltendorf vor. S. u. Mit Gerölle, Sand und Leimen ist nicht nur das Land jenseits der Donau größtentheils, sondern zum Theil auch noch diesseits, in dem Kessel hinter Riedlingen bedeckt. Eben so sind auch ansehnliche Bezirke des Oberamts, sowohl diesseits der Donau, um Grüningen herum und an der Biber hin, als noch mehr jenseits, hauptsächlich die ganze Umgebung des Federsees mit Moor- und Torfland bedeckt. Unter demselben liegt entweder wieder das Geschiebe, oder aber ein mächtiges Lettenlager.

Der Boden ist, in Übereinstimmung mit der Gebirgsart, auf der Alp von derselben Beschaffenheit, wie er schon früher beschrieben worden ist. Nur findet man hier und besonders in der an Eisenerzen reichen Gegend um Egelfingen, Emerfeld etc., mehr röthlichen Lehmboden, und der Kies, womit die Felder bedeckt sind, besteht in viel größern Geröllen, als weiter einwärts auf der Alp, was auch weiter hinab am Rande des südlichen Abhangs der Alp, namentlich auf den luth. Bergen der Fall ist. Am Fuße der Alp ist der Boden sehr verschieden: in den höhern Lagen von Binswangen, Hundersingen, Beuren besteht er größtentheils in einem fruchtbaren, graubraunen ziemlich schwarzen Lehmboden, der, je höher er steigt, desto mehr mit Sand vermischt ist. In der Gegend von Altheim, Riedlingen, Grüningen etc. nimmt er die Natur des leichten Moorbodens an, sieht an dem ersten Orte häufig wie Asche, an dem letztern und in dem Donauriede wie schwarzes Pulver aus. Vergl. Ehingen. Von ähnlicher Beschaffenheit sind auch die Federsee- und andere Riede: unter einem leichten meist versumpften und sauren Moor- und Torfgrunde liegt entweder Kies oder Letten. Dagegen zeichnen sich die über diese Riede und Moorböden sich erhebenden Gegenden durch einen sehr fruchtbaren, aus einem Gemenge von Thon, Sand und Kies bestehenden Ackerboden

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 048. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_048.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)