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3) Das Bechinger Bächlein, das aus verschiedenen Weihern am Fuße des Teutschbuchs zusammenfließt, und ganz unbedeutend bey Bechingen einfällt.

4) Die Ach, Zwiefalter Ach, die von Zwiefalten herkommt und zu Zwiefaltendorf, wo sie noch 1 Mahl- und 3 andere Mühlen treibt, in die Donau fällt. S. Münsingen. Sie ist nebst der Ostrach, Schwarzach und Kanzach, der bedeutendste Einfluß in dem Oberamte.

c. Seen und Weiher.

Der Federsee ist der einzige See von Bedeutung. Er liegt in dem südöstlichen Theile des Oberamts, 1760 P. oder 1996 W. Fuß über dem Meere, beynahe auf der Wasserscheide zwischen der Donau und dem Rhein und in gleicher Wage mit den, ungefähr 11/2 St. entfernten, und in das Rheingebiet abfließenden Quellen der Schussen[1]. Der See hat seinen Namen von den an und in demselben in Menge wachsenden Feder- oder Wollgräsern und deren federartigem Samen oder Wolle. Wie unsere Karte zeigt (auf allen andern ist er unrichtig gezeichnet), hat er eine fast einem verschobenen Vierecke ähnliche Gestalt, und ist, den Bodensee abgerechnet, der größte See des Königreichs. Seine größte Länge beträgt 11.750 Fuß oder 3/4 Reisestunden, seine größte Breite 5500 oder anderthalb Viertelstunden, und


  1. Der Boden zwischen dem Federsee und den Schussenquellen erhebt sich nicht mehr als 28 W. Fuß. In Vergleichung mit dem Bodensee liegt der Federsee 556 P. oder 630 W. Fuß höher, als jener, und in Vergleichung mit dem Neckar bey Canstatt um 1102 P. oder 1250 W. F. höher als dieser. Diese von dem Hrn. Oberlieutenant Duttenhofer durch genaue Nivellements, von Canstatt bis in den Federsee, und von dem Federsee bis in den Bodensee gefundenen Unterschiede sind zugleich eine schöne Bestätigung von der Meereshöhe von Canstatt und dem Bodensee, oder wenigstens von dem richtigen gegenseitigen Verhältniß, wie solche in Memmingers Beschreibung von Würtemberg angenommen sind. Auffallend ist, daß nach übereinstimmenden Barometerbeobachtungen des Herausgebers und des Herrn Forstkandidaten Rogg über die Höhe von Buchau der See um ungefähr 40 Fuß höher liegen müßte.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 040. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_040.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)