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B. Ritterschaftliche  – 6.
1) des Grafen Schenk von Stauffenberg: Egelfingen, Wilflingen mit Enhofen und Eisighof;
2) des Freyh. von Hornstein-Grüningen: Grüningen;
3) des Freyh. von Spät-Zwiefalten: Zwiefaltendorf.


II. Geschichtliche Denkwürdigkeiten.


1. Frühere Verhältnisse.

a) Ältere bürgerliche Verhältnisse und Bildung des Oberamts.

Sowohl die allgemeine Geschichte, als die besondern Denkmäler, welche sich, wie wir nachher sehen werden, noch finden, beweisen, daß der Oberamtsbezirk ehemals lange Zeit der römischen Herrschaft unterworfen war und unter dieser einen Theil der Provinz Nieder-Rhätien, Rhaetia Secunda, ausmachte, welche sich, wie schon in der Oberamtsbeschreibung von Münsingen bemerkt worden, auch über das linke Donauufer bis auf die Alp ausdehnte[1]. Allein an nähern Nachrichten fehlt es gänzlich und auch die vorhandenen Denkmäler sind zum Theil zweifelhaften Ursprungs. Minder spärlich und trüb fließen die Quellen in der folgenden Zeit, besonders die der Klöster St. Gallen und Reichenau; durch sie treten allmählig von der Mitte des achten Jahrhunderts an fast alle bedeutenden Orte unsers Bezirks aus dem Dunkel der Vorzeit hervor, und aus nachfolgenden urkundlichen Angaben wird man sich wenigstens einige Vorstellung von den frühern Verhältnissen der Gegend bilden können.

Ums Jahr 758 vergabt Liutger an das Kloster St. Gallen Güter zu Bechingen (Pachinhova) und Wilsingen; er empfängt sie aber wieder gegen eine jährliche Abgabe als Lehen zurück[2]. Im Jahre 776 schenkt Graf Agylolf,


  1. Vergl. Leichtlen Schwaben unter den Römern, Freiburg 1825. S. 56 u. f.
  2. Neugart Cod. Dipl. Nr. 23.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 006. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_006.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)