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Der Ort liegt eine Viertelstunde von Gomaringen, an einem Abhang, auf dessen Höhe man eine vorzügliche Aussicht hat; die Häuser sind ganz von Obstbäumen beschattet.

Zu Gomaringen gehört auch

der Unnothhof, der eine halbe Stunde davon liegt, aber kein Gutshof, sondern ein altes, jetzt von einem Schreiner bewohntes Schafhaus ist.


8. Bronnweiler,

gemeiniglich Braunweiler gesprochen, und in alten Schriften häufig auch so geschrieben, ein evangelisches Pfarrdorf mit 110 Einwohnern, in einem stillen Thälchen an der Wiesaz, am Fuße von Alteburg. 1½ Stunden südw. von Reutlingen; Revier Gönningen, Forstamt Urach.

Das Patronat hat die Landesherrschaft, die Besoldung des Pfarrers reicht die Kirchenpflege zu Reutlingen, welche auch das Pfarrhaus und die Kirche zu bauen hat. Den Zehenten bezieht durchaus die Pfarrey allein; die Kirchen- und die Armenpflege zu Reutlingen beziehen den vierten Theil von allem Ertrag der Güter bis auf wenige Morgen, und an Geld und zu Geld berechneten Küchengefällen – 15 fl. 55 kr.

Bronnweiler hat seinen Namen wahrscheinlich von der oben S. 25 genannten Quelle.

Unter den öffentlichen Gebäuden, welche das kleine Dörfchen enthält, ist die Kirche ein durch seine alterthümliche Bauart merkwürdiges Gebäude, das von dem Überschuß der Sammlungen für die Marienkirche zu Reutlingen erbaut worden, und mit einem schönen von Quadern erbauten Chor und Thurme versehen ist. Nach einer Inschrift wurde jedoch erst im Jahr 1415 der Grundstein zu dem Chor gelegt. Auch diese Kirche scheint der heil. Maria geweiht worden zu seyn; man findet in derselben noch das Bild der heil. Jungfrau in hochgesegneten Umständen.

Das Bauwesen, welches der schlechte Zustand des Pfarrhauses nöthig machte, war Ursache, daß die Pfarrey viele

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_115.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)