Seite:Oberamt Reutlingen 114.jpg

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hat zwey Flügel im Wappen. 1379 übergeben Burkhardt und Werner von Gomeringen ihrem Vetter dem Abt Werner (von Gomeringen) zu Bebenhausen ihr Viertel an der Burg nebst Fronhof und Kirchensatz zu Gomeringen, wodurch später zwischen Reutlingen und dem Kloster ein Streit entstand, der durch einen Vertrag wegen der Pfarrlehen und des Pfarrhauses im Jahr 1572 geschlichtet wurde.[1] Im Jahr 1442 erscheint Fritz von Gomeringen als Lehenmann Graf Ludwigs des ältern von Würtemberg. Um diese Zeit scheint die Herrschaft schon, wenigstens zum Theil, in fremden Händen gewesen zu seyn; im Jahr 1482 verkauft Caspar Remp von Pfullingen seinen Antheil an Gomeringen, Hinterweiler und Stockach an Reutlingen, und von dieser Zeit an findet man die Stadt Reutlingen im Besitz der drey Orte. Erschöpft durch den dreyßigjährigen Krieg, verkaufte die Reichsstadt im Jahr 1648 Gomeringen und Hinterweiler an den Herzog Eberhard II. wieder, und behielt nur noch Stockach; Eberhard aber machte beyde Orte zu einem Bestandtheil des von ihm gestifteten Kammerschreiberey- (Hofkammer-) Guts, und in dieser Eigenschaft wurden die Orte als eine besondere Stabsvogtey verwaltet, bis sie im Jahr 1807 bey der von König Friedrich mit der Hofkammer vorgenommenen Veränderung abgetreten und darauf dem Oberamt Reutlingen einverleibt wurden.


7. Hinterweiler,

ein Weiler und Filial von Gomaringen, womit es auch 1 bürgerliche Gemeinde bildet und eine gemeinschaftliche Markung hat, mit 249 Einwohnern. Der Ortsvorsteher und 2 Gemeindeglieder sitzen im Gemeinderathe zu Gomaringen. Der Ort hat weder Kirche noch Schulhaus, die Kinder gehen nach Gomaringen in die Schule. An den bey Gomaringen aufgeführten Lasten hat auch Hinterweiler seinen Antheil zu tragen.


  1. Sattler, Herzoge. B. V. S. 22.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_114.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)