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an der Lauchart — ist sie sogar zurückgegangen. Der Grund dieser Erscheinung liegt weniger in Geburts- und Sterbefällen, als in Auswanderungen, besonders im Jahr 1817, wo viele Separatisten weggezogen sind; nur allein in Erpfingen sind weniger geboren als gestorben.

Geboren wurden in dem letzten Jahrzehend im Durchschnitt jährlich 904.

Das Verhältniß der Geburten zu der Bevölkerung ist also = 1 : 25½. Die meisten Kinder werden verhältnißmäßig zu Gomaringen geboren, die wenigsten zu Brunnen und Stockach.

Unter den Gebornen befinden sich im Durchschnitt jährlich unehliche 73, und zwar

a. in den Jahren 1813/15 incl. 67
b. 1820/22 85

Es ist also nach dem 10jährigen Durchschnitt das Verhältniß = 1 : 11½, und zwar

bey a. = 1 : 12¼
  —   b. = 1 : 10¾.

Die meisten Unehlichen hatten verhältnißmaßig Honau, das 7te bis 8te Kind, die wenigsten haben Holzelfingen und Stockach; in dem ersten Orte ist das 33ste Kind ein unehliches, in dem letztern ist in 10 Jahren, unter 45 Kindern, die geboren wurden, nur Ein unehliches.

Unter den Gebornen waren Todtgeborne im Durchschnitt jährlich 37, und zwar

a. 1813/15 34
b. 1820/22 44

Es ist also im Ganzen das 24ste bis 25ste Kind ein todtgebornes, und zwar in

a. das 26ste
b. das 22ste bis 23ste,

also gerade jedesmal die Hälfte von der Zahl der Unehlichen. Die meisten Todtgebornen haben Hausen an der Lauchart und Willmandingen, wo je das 13te Kind, die wenigsten Undingen, wo das 147ste Kind todtgeboren wird.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 042. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_042.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)