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quer durch das Oberamt, an dessen östliche Grenze bey Holzelfingen hin. Von Willmandingen an lauft sie am Rande der Alp hin, so daß Willmandingen und Undingen rechts im Donaugebiete liegen bleiben. Genkingen liegt auf der Wasserscheide selbst, und es tritt hier der Fall ein, daß ein und eben dasselbe Haus seine Dachtraufe von der einen Seite in den Rhein, von der andern in die Donau schickt. Von Genkingen setzt die Scheidelinie ihren Lauf in einem rückwärts sich wendenden Bogen über den Burgberg und den Hohenbuch, und von da nach den beyden Engstingen hin, wo sie sich, indem sie diese rechts läßt, links um das Echazthal herum schwenkt, und in nördlicher Richtung nach Holzelfingen, das auf der Grenze des Neckar- oder Rheingebietes liegt, und von da nach dem Uracher Oberamt hinzieht.

7. Boden und Gebirgsarten.

Das Oberamt Reutlingen gehört seinem größeren Theile nach der Alp an; die darin vorkommende Hauptgebirgsart ist deßwegen auch der unter dem Namen des Jurakalks bekannte Kalkstein, woraus die ganze Alp besteht.

An diese Gebirgsart lagert sich am nördlichen Fuße der Alp ein häufig mit Bitumen durchdrungener bläulich grauer Schieferthon an, der in mehreren Orten, besonders bey Gomaringen, Bronnweiler und Reutlingen in sehr mächtigen Schichten sich zeigt. Von der Alp etwas entfernter, z. B. bey Betzingen, findet man den Gryphitenkalkstein. Außer diesen Gebirgsarten kommt am häufigsten noch ein Kalktuff vor, der über das ganze Echazthal von Honau an bis über Pfullingen herab sich verbreitet, und am Fuße der Alp noch bis Ehningen hinzieht, auch noch auf der Grenze gegen Gönningen hin, wo er wieder sehr mächtig wird.

Sandsteine sind selten, nur die tiefsten, an den Neckar angrenzenden Theile des Oberamts (Wannweil) streifen noch an die Sandsteinformation. Auf der Alp selbst findet sich hier und da, wie auf dem Leimberg bey Holzelfingen und in der Nebelhöhle ein sandig sich anfühlender, oft etwas körniger

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 029. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_029.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)