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Graf belehnt die Brüder Ulrich und Mangold v. Hornstein damit.[1] Zwei Jahre später, 1300, verkauft Melchior von Hornstein Burg und Dorf Z. mit allen Rechten an Conrad Gremlich von Pfullendorf. Im J. 1443 verkaufte Hans Gremlich (Gremlingen) v. Pfullendorf das Gut an die Stadt Ravensburg um 9500 fl. Von der Stadt kam 1649 das Gut mit Bettenreute und Dankertsweiler durch Kauf an die Hyrus v. Homburg und endlich durch Heirath 1659 an die v. Rehling, s. Bettenreute. In der Nähe von Z. soll die Burg Gebelberg gewesen seyn.

  • 2) Latten, ein W. mit 29 Einw. Es war immer eine Zugehörung von Zusdorf und theilte mit diesem alle Verhältnisse und Veränderungen, s. o. Es soll vormals hier eine Ritterburg gestanden haben.


Standesherrliche Orte.

Die einzigen sind die des Fürsten von Waldburg Wolfegg-Waldsee, welche zusammen die Gemeinde Waldburg bilden, dermalen aber noch unter unmittelbarer polizeilicher und gerichtlicher Verwaltung stehen.

Gemeinde Waldburg,

bestehend aus 48 Parzellen mit 1163 kathol. Einwohnern. Der Gemeindebezirk liegt auf der östlichen Höhe des Oberamts, er ist sehr hügelig und waldig, und enthält mehrere nicht unbedeutende Weiher und Seen. Das Klima ist rauh, die Fruchtbarkeit in der Regel mittelmäßig, häufig ist auch Mangel an Quellwasser. Die Hauptnahrung beruht auf Holz und Vieh. Der ganze Bezirk gehört jetzt zu den standesherrlichen Besitzungen des Fürsten v. W. Wolfegg-Waldsee, nachdem zufolge der oben erwähnten k. Declaration

  1. Hainricus de Niuvrun schrieb sich vermuthlich von Neufra bei Riedlingen und gehörte wohl selbst auch dem Geschlechte der v. Hornstein an. Vergl. O.A. Riedlingen, S. 216. Wie das entfernte Zusdorf Eigenthum der Gr. von Berg (bei Ehingen) werden konnte, hierüber gibt eine Weissenauser Urkunde von 1208 einige Auskunft, nach welcher K. Otto IV. dem Markgrafen zu Rumsberg (Burgau, die ältere Linie der Gr. v. Berg, welche Gr. Ulrich erbte) Lehen in der Gegend von Zusdorf, zu Thaldorf, Sadirlisweiler, vielleicht als Belohnung seines Beistandes gegen den K. Philipp schenkte.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_245.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)