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der dem Meßner zehntbaren Felder; zu Beckenweiler hat den Groß- und Klein- Zehnten die k. Kammer (früher Weingart.) zu 2 Drittel, die Pfarrei Rinkenweiler zu 1 Drittel; zu Bettenweiler die k. Kammer, von 8 M. die Pfarrstelle, dieselbe den Klein-Zehnten. Von den übrigen Parzellen bezieht die Zehnten theils die k. Kammer, theils die Kirchenpflege in Pfärrenbach.

  • 1) Zogenweiler, ein k. Pfarrweiler mit 1 Schildwirthschaft und Brauerei, 3 St. nordwestlich von R., 2100 P. F. über der Meeresfläche, an der Kornstraße mit 46 Einw., CA. Friedrichshafen, vormals landvogt. G.H. ist zum Theil das Colleg.-Stift Markdorf und die Ortskirchenpflege, das Übrige ist grundeigen. Das Patronatrecht ist seit 1806 königlich, früher war die Kirche dem Stift Markdorf einverleibt. Die Pfarrkirche zum heil. Felix und St. Regula wurde mit Ausnahme des Chors 1830, das Pfarrhaus 1832 neu gebaut. Die Baulast der Kirche und des Pfarrhauses hat die Kirchenpflege Markdorf; zu dem neuen Pfarrhaus wurden 1500 fl. aus dem Intercalarfonds beigetragen. Das Schulhaus ist ebenfalls neu; die Schule selbst wurde erst 1829 errichtet, vorher hatten die Kinder nach Rinkenweiler und zum Theil nach Schmalegg in die Schule zu gehen. Nach 22jähriger Vacatur ward die – viel reichlicher als zuvor dotirte – Pfarrstelle im J. 1834 wieder besetzt. Der Pfarrsprengel umfaßt außer sechs unten besonders bezeichneten Parzellen jetzt den ganzen übrigen Gemeindebezirk, nachdem 1829 der Pfarrort Wechsetsweiler mit dem Hof Görtbild damit vereinigt und 1810 von der Pfarrei Fronhofen die Parz. 7, 11, 16 u. 21 zugetheilt worden sind. Die Kirche wurde 1305 von Heinrich von Ittendorf dem Bürger Gremlich zu Pfullendorf geschenkt. Nachher wurde sie bischöfl. Constanzisches Lehen und 1382 wurde Hans von Rietheim damit belehnt. Der Sohn des letztern verkaufte sie an das Collegiat-Stift Markdorf um 488 Pfd., das sich die Kirche 1440 einverleiben ließ. In Zogenw. selbst schenkte Konrad v. Zusdorf 1198 dem Kl. Weingarten 1 Hof. Der Ort betreibt eine gute Landwirthschaft.
  • 2) Absenreute, W. mit 20 Einw., vormals Ravensburg. G.H. Gr. v. Beroldingen; es soll der Sitz eines adeligen Geschlechts gewesen seyn.
  • 3) Adelmühle, früher auch Adlersmühle, H. mit Mahl- und Säge-Mühle, auch Hanfreibe am Feuertobelbach. 7 Einw., vormals Ravensb. G. R. Spital R.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_240.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)