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aus 8 M. Gärten, 121 M. Wiesen und ausgetrockneten Weihern, 110 M. Äckern und 109 M. Wald, sodann 2 Höfen zu Geratsreute, den Höfen Ried, Möhris, Staudach, Hübschenberg, Klitzistobel, die Finkenmühle, 1 H. zu Luft und 1 H. zu Blümetsweiler; 2) Dankertsweiler mit dem Bauhof, bestehend aus 3 M. Gärten, 6 M. Wiesen, 20 M. Äckern, 104 M. Wald und 1 Ziegelstadel; 3) Zusdorf, mit einem Bräuhaus, 1 Bauhof, bestehend aus einem Wohnhause, 2 M. Gärten, 45 M. Wiesen und ausgetrockneten Weihern, 52 M. Äckern, 529 ½ M. Wald, 40 M. See, ferner 5 H. zu Latten, 3 H. zu Hefigkofen, und 3 H. zu Rinckenhausen, nebst dem Patronatrechte zu Dankertsweiler und Zusdorf und dem großen Zehnten zu Zusdorf, Latten und Wolfsbühl. Die Besitzung ist Allodium mit Ausnahme eines Sees, des Burgbaues und Kirchensatzes zu Zusdorf, und 2 Höfe und einer Mühle zu Rinkenhausen, welche k. Mannlehen sind und vormals ein s. g. Schwabenlehen der österreich. Landvogtei waren. Die hohe Gerichtsbarkeit oder die s. g. malefiz. Obrigkeit hatte die Landvogtei mit Ausnahme in der Herrschaft Zusdorf, wo sie der Grafschaft Heiligenberg zustand. Die Herrschaften waren in gewisser Art reichsunmittelbar, sie steuerten nicht zur Ritterschaft, sondern zum schwäb. Kreise. Der reine Ertrag ist auf 1643 Fl. geschätzt. Die Zehnten gehörten früher Weingarten.

Das geräumige mit einem doppelten Graben umgebene, übrigens moderne, aber ziemlich geringe Schloß ist Sitz des gutsherrlichen Rentbeamten. In ältern Zeiten hatte das Gut seine eigenen Edelherren, die sich davon nannten. 1319 verkaufte Ulrich v. Bettenreute seinen Hof Walchenreute (Wallenreute im O.A. Saulgau) an das Kloster Weingarten. Später folgten in dem Besitze mehrere Ravensb. Edle aufeinander: die Hundpiß, die Besserer, die Gremlich. Von den letzten verkaufte Wilhelm Gremlich v. Jungingen das Gut mit 2 Höfen zu Geratsreute und dem Hof Klainzistobel (Klitzistobel), dem großen Weiher hinter dem Schloß B., auch den kleinen Weiher an der Straße, der Gälderich genannt, und dann den Weiher zu Geratsreute, der Schorenweiher genannt, 1590 um 15.900 Fl. an die Stadt Ravensburg. Nach dem 30jähr. Kriege verkaufte die Stadt 1649 in der Noth die Besitzung wieder mit der von Zusdorf an den von Hyruß, jene um 12.000 Fl., diese um 38.000 Fl. Die Tochter des v. Hyrus, Emanuele, heirathete einen Ferdinand von Rehling zu Heimhofen in Baiern, und durch diese Heirath kam Bettenreute mit Dankertsweiler und Zusdorf 1659 an die v. Rehling. Der große Weiher ist jetzt trocken gelegt.

  • 4) Egg, H. mit 6 Einw., der Stifts-Verwaltung Ravensburg, vormal. Landvogt.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_200.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)