Seite:Oberamt Ravensburg 197.jpg

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Brüder, Bertold und Eberhard, verkauften 1293 einen Hof an Muta, Rudolphs v. Riethausen Wittwe, und an deren Sohn Conrad, der Mistführer genannt, verkaufte 1296 Ortolf v. Hassenweiler 1 Hof, welchen Conrad 1299, so wie den erstern 1344 dem Kl. Weingarten überläßt; eben so verkaufen Heinrich und Johann von Hornstein 1342 einen, und Nik. Meßmer von Waldsee 2 Höfe in Lengenweiler dem Kl. Weingarten. Auch das Carmeliter-Kloster in Ravensburg hatte 3 H. in Lengenweiler.

  • 4) Nassach, H. mit 7 Einw., auf der Höhe unter der Rinkenburg, Fil. von Fleischwangen, s. Eßenhausen.
  • 5) Reute, H. mit 8 Einw., Fil. v. Fleischwangen. Die ganze Gegend hieß ehemals in der Reute, und 1282 übergaben die Schenken Hermann und Conrad v. Schmaleneck dem Kloster Weissenau das Eigenthum der Besitzungen „in der Reuthi bei Rimisperge.“ Ohne Zweifel hatten hier auch die Herren von Reute ihren Sitz, deren die Urkunden häufig erwähnen. Im J. 1210 erscheinen Conrad und Heinrich, die Ritter zu Reuti, neben Riwinsberg wohnend. Ein Heinrich von Ruitti machte noch 1294 dem Kloster Schussenried eine Schenkung, s. O.-A. Saulgau, S. 163. Übrigens gab es auch ein Hohenreute im O.-Amt Tettnang. Vergl. auch Richlisreuti
  • 6) Rimmersberg, ehemals auch Riwinsperc, Remisberg, Rimensberg genannt, W. mit 23 Einw., Fil. von Fleischwangen. Es war eines der ersten Stiftungs-Güter des Klosters Weissenau, und kam von diesem an Weingarten, s. P. 2 und 5, sodann Weissenau.
  • 7) Rinkenburg, auch Ringgenburg geschrieben, H. hoch auf der Bergecke zwischen dem Fleischwanger Thal, und dem Pfrunger Ried gelegen, mit 6 Einw., Fil. von Eßenhausen. Bei dem Hofe stand einst die Burg Rinkenburg, wovon sich noch einige Überreste finden. Sie war der Sitz der Herren von Rinkenburg; ob der Stammsitz, möchte noch bezweifelt werden können, denn es gab auch eine Rinkenburg bei Schmaleck, s. u. Nach allen Nachrichten war Gebizo v. Beyenburg, der Stifter von Weissenau, auch Herr von Rinkenburg; denn er war es auch, der die Rinkenburgischen Höfe Rimmersberg an Weissenau stiftete. Gebizo hatte keine Kinder, dagegen eine Schwester, Namens Luitgard, die an Heinrich von Eßenhausen verheirathet war. Den Söhnen derselben, Heinrich und Ortolf von Eßenhausen hinterließ Gebizo sein reiches Erbe. Die Brüder scheinen später getheilt, und Ortolf den Besitz von Eßenhausen und Rinkenburg, Heinrich aber den von Beyenburg erhalten zu haben. Ortolf schrieb sich auch von Rinkenburg und wurde der Stifter des angesehenen Hauses Rinkenburg, dessen Herrschaft nicht
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_197.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)