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Höfe und 1 Häusle zu O. Hofen, Furth, Tennenmoos und Schwärzach; den Rest der Güter mit den Leuten erhielt durch Kauf das Kloster Weissenau von Ruf v. Besserer in Ulm. 1/8 St. von O. Hofen, an der Straße, steht das Siechenhaus, welches ehedem bei der Kapelle zu U. Eschach gestanden und dermal als Armenhaus benutzt wird. S. U. Eschach. Es gab ein eigenes Weissenauisches Amt Oberhofen, welches die oben bei Weissenau bezeichneten unmittelbaren Orte umfaßte.

  • 22.) Ober-Sulgen, W. mit 38 Einw., Filial von Gornhofen, vormals Weingart. G. H. In einiger Entfernung liegt der dazu gehörige Hof Christus. O.-S. kommt schon in der Urkunde von 1090 unter den Stiftungs-Gütern des Kl. Weingarten vor; 1269 verkaufte Heinrich von Liebenau auch das Vogtrecht an das Kloster.
  • 23) Rahlen, H. mit 3 Einw., Filial von Weissenau. R. liegt sehr schön auf einer Anhöhe und war ein Lust-Schlößchen der Äbte von Weissenau, jetzt ist es k. Staatsdomäne, Pachtgut mit Brauerei. Seinen Namen erhielt es von einem Lehensbauern, Namens Rahl, der sich im Bauernaufruhr hervorthat; in ältern Zeiten hieß es Herwisreute, Herwigisreute, und ist eines der ersten Stiftungs-Güter des Kl. Weissenau. Das Schlößchen wurde von dem Abt Unold 1742 erbaut.
  • 24) Schwärzach, W. mit 39 Einw., Filial von Gornhofen; 9 H. gehörten vormals den von Hundbiß. S. auch Oberhofen.
  • 25) Strietach, H. mit 11 Einw., Filial von O. Eschach, vormals Weingartische G. H.
  • 26) Tennenmoos, W. an der Schwarzach mit 41 Einw., Filial von Gornhofen. Der Weiler theilt sich in Ober- und Unter-Tennenmoos, wovon jenes auch den Hof Bruggen begreift. Der Ort kam 1449 von den Gr. von Montfort an Weissenau (s. O. Hofen). Auf den diesseits der Schwarzach oder des Grenzbachs liegenden Höfen übte die Landvogtei hohe und niedere Gerichtsbarkeit, auf den jenseits der Ach gelegenen Höfen die Herrschaft Tettnang die hohe Gerichtsbarkeit, das Kloster Weissenau aber, kraft Vertrags mit den v. Montfort von 1329, die niedere Gerichtsbarkeit und das Besteuerungs-Recht aus. Wegen dieser Verhältnisse kamen die letztern Höfe auch erst 1810 mit Tettnang unter würtembergische Hoheit.
  • 27) Theuringer, H. mit 4 Einw., Filial von Weissenau.
  • 28) Torkenweiler, W. mit 67 Einw., Filial von E., mit einer Schildwirthschaft. 1241 verkaufte Conrad von Schmalneck an Weissenau villam Torquilare. Es scheint übrigens einst einen Edelmannssitz gehabt zu haben, da ein Ritter Werner von Dorchenwilare
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_194.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)